SIHK mahnt: Anschluss nicht verpassen
Obwohl die Versorgung mit schnellem mobilen Internetzugang in NRW steigt, warnt die SIHK davor, dass Südwestfalen den Anschluss verpassen könnte.
Hintergrund ist das Auslaufen des Mobilfunkpaktes NRW in diesem Sommer. Wie das NRW-Wirtschaftsministerium mitteilt, seien seit dem Start des Paktes im Sommer 2018 viele Funklöcher in Nordrhein-Westfalen Geschichte: Insgesamt mehr als 1200 neu errichtete und über 4700 auf LTE umgerüstete Standorte hätten die Mobilfunknetzbetreiber in den vergangenen zweieinhalb Jahren in Betrieb genommen. Damit seien rund 90 Prozent der zugesagten 1350 Neuerrichtungen und rund 85 Prozent der angestrebten 5500 Umrüstungen realisiert worden.
Dabei wurde auch in den ländlichen Regionen nachgebessert. So konnten zum Beispiel LTE-Versorgungslücken in Willebadessen im Kreis Höxter oder auch in Netphen im Kreis-Siegen-Wittgenstein geschlossen werden. Die Südwestfälische Industrie- und Handelskammer (SIHK) begrüßt die Maßnahmen ausdrücklich, äußert zugleich aber auch die Sorge, dass die Region dennoch den Anschluss verpassen könnte. „Eine weitere Verdichtung des Netzes ist für Mobilfunkbetreiber wirtschaftlich oft attraktiver als die Erschließung noch unversorgter, oftmals abgelegenerer Regionen. Und solche Mobilfunklöcher gibt es leider immer noch reichlich in Südwestfalen“, warnt Michael Dolny, zuständig für Digitalisierungsthemen bei der SIHK.
Funklochkarte zeigt Lücken
Die Mobilfunknetzbetreiber hätten sich beim Mobilfunkpakt verpflichtet, durch die zugesagten Ausbaumaßnahmen LTE-Versorgungslücken sukzessive zu schließen, teilt eine Sprecherin des NRW-Wirtschaftministeriums auf Anfrage des WESTFALENSPIEGEL mit. Noch sei der Prozess aber nicht abgeschlossen.
Das zeigt auch eine Funklochinitiative, die die SIHK gemeinsam mit der IHK Siegen und der IHK Arnsberg bereits vor mehr als einem Jahr gestartet hat. Auf einer Karte, die online abrufbar ist, sind zahlreiche „weiße“ Flecken mit Störung im mobilen Datenverkehr und Löchern beim Telefonempfang vermerkt. „Wir hoffen, dass die Mobilfunkanbieter sich insbesondere um diese noch nicht ausreichend versorgten Gebiete kümmern“, so Dolny. Schließlich sei eine adäquate Internetversorgung inzwischen zu einem wichtigen Standortfaktor geworden, der auf die Zukunft einer Region einen großen Einfluss haben kann.
jüb/wsp