26.06.2018

Sind Museen cool?: LWL will Jugendliche mit neuen Konzepten besser erreichen

Münster (wh). Kann ein Museum Kinder und Jugendliche heute noch mit Sammlerstücken in Glasvitrinen begeistern oder sollte in Zukunft eine Ausstellung digital und interaktiv funktionieren? Über solche Fragen rund um das Thema „100% junge Kultur“ diskutierten in Münster Politiker, Museumsexperten, Kulturakteure und Pädagogen auf Einladung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), der Träger von 18 Museen ist.

Kinder und Jugendliche setzten für die Veranstaltung ihre eigene Sicht in Szene. Sie hatten unter anderem das Gustav-Lübcke-Museum in Hamm besucht und erkundet, was Kultur eigentlich bedeutet. In einem „kulturpolitischen Rap“ fiel das Ergebnis eindeutig aus: Museen bieten mehr als „alte Bilder“, und sind „echt spannend“, dichtete ein Junge zu Hip-Hop-Beats.

In den Diskussionen der Fachleute zeigte sich jedoch, dass es praktische Hürden gibt, die Kinder und Jugendliche von einem Museumsbesuch abhalten. Hierzu zählt die Frage, wie Ausflüge organisiert und finanziert werden können, wenn Bus und Bahn nur selten fahren oder ein eigener Bustransfer zu teuer ist. Komplexer sei hingegen das Thema, wie Museen ihrer jungen Zielgruppe auf Augenhöhe begegnen können, berichteten Lehrer und Vertreter von Jugendzentren. So gelte es, bei der Entwicklung neuer Angebote Jugendliche einzubinden, zum Beispiel als „Museumstester“.

LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger stellte klar, dass es für den Zusammenhalt der Gesellschaft „absolut wichtig“ sei, allen Kindern und Jugendlichen Kultur zu vermitteln. Hier sei es notwendig, neue Ideen für Vermittlungsprogramme auszuprobieren, so etwa Museumsführungen von und für Jugendliche.

Hintergrund der Veranstaltung ist, dass der LWL ein neues kulturpolitisches Konzept entwickelt. Ein wichtiger Bestandteil sollen dabei Konzepte für „junge Kultur“ sein.

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