Skilifte im Sauerland stehen still
Die Skilifte im Sauerland bleiben bis mindestens zum 20. Dezember geschlossen. Das teilte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann mit.
Darüber hinaus sei es unwahrscheinlich, dass sich das Infektionsgeschehen und damit das Verbot über Weihnachten ändere, so Laumann weiter. Damit deutet alles darauf hin, dass die Lifte erst Mitte Januar öffnen können. Zuvor hatte Ministerpräsident Armin Laschet bereits in einem Interview mit dem Deutschlandfunk gefordert, dass alle europäischen Skigebiete bis zum 10. Januar geschlossen bleiben sollen. Bund und Länder haben sich zudem bereits auf eine Verlängerung des aktuellen Teil-Lockdowns bis zum 10. Januar verständigt. Es ist daher unwahrscheinlich, dass die Skigebiete im Sauerland vorher öffnen dürfen.
Die Skiliftbetreiber in der Wintersport-Arena Sauerland sind enttäuscht über diese Entscheidung. „Es geht uns um den reinen Sport. Vom Après Ski haben sich die Hüttenbetreiber schon seit dem Frühjahr verabschiedet“, erklärt Christoph Klante, Vorsitzender des Sauerländer Skiliftverbands. Für die Liftbetriebe gebe es umfangreiche Hygienekonzepte. Man hoffe jetzt auf weitere Gespräche, wie es nach dem 20. Dezember weitergeht.
Winterbergs Bürgermeister Michael Beckmann schrieb auf Facebook: Mehr Planungssicherheit für alle Winterberger Betriebe, ein klarer Kompass für unsere Unternehmen, eindeutige Entscheidungen zum Start der Wintersaison und zu touristischen Übernachtungen, eine rasche Auszahlung der November- und Dezember-Hilfe – dies sind die Kernforderungen, die am Freitag beim Winter-Gipfel in der Stadthalle an die Entscheidungsträger in Düsseldorf und Berlin formuliert und adressiert wurden.
Liftbetreiber können Wirtschaftshilfen beantragen
Sollten die Skigebiete im Sauerland den gesamten Dezember geschlossen bleiben, wäre das eine große wirtschaftliche Belastung für die Betreiber. Aber auch für die nachgelagerten Betriebe wie Skiverleiher, Skischulen und die Gastronomie. Man erwarte aber dass, wenn Skigebiete zwangsweise geschlossen bleiben, kurzfristig ein wirkungsvoller finanzieller Ausgleich bereitgestellt wird. „Wir haben nur drei Monate Zeit, um die Kosten für das gesamte Jahr zu erwirtschaften“, so Klante.
Bürgermeister Beckmann sieht in seiner rund 12.5000 Einwohner-Stadt Existenzen massiv gefährdet, je länger die Schließung der Lifte Bestand hat. Zudem würden ohne eine verlässliche und zukunftsorientierte Corona-Politik Arbeitsplätze vernichtet, Infrastruktur und auch kommunale Investitionen gefährdet. Skiliftbetreibern stellte NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart Wirtschaftshilfen in Aussicht: Skilifte gelten als Freizeit-Einrichtungen und hätten daher ein entsprechendes Anrecht auf Unterstützung.
Wandern und Langlauf sind dagegen erlaubt. Allerdings benötigt man im Sauerland zur Präparierung der Langlauf-Loipen etwa 20 Zentimeter Naturschnee.
jüb/wsp
Wie Skiliftbetreiber Florian Leber das Öffnungsverbot erlebt, lesen Sie hier.