Große Ehre für die "Smart City Etteln": Ortsvorsteher Ulrich Ahle, Christine Wegner von der Gemeinde Borchen, Staatssekretär Daniel Sieveke (NRW-Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung) und Borchens Bürgermeister Uwe Gockel (von links) freuen sich über die Auszeichnung des Internationalen Ingenieurverbandes. Foto: Gemeinde Borchen
07.11.2024

„Smart City Etteln“

Ein Ortsteil der ostwestfälischen Gemeinde Borchen ist in einem weltweiten Digitalisierungswettbewerb mit dem ersten Preis als Smart City ausgezeichnet worden.

Der Preis im „IEEE Smart City Contest“ wurde vom weltgrößten Ingenieurverband für Elektrotechnik und Informatik (IEEE) in Thailand vergeben. Prämiert wurde Etteln, ein Ortsteil mit 1850 Einwohnerinnen und Einwohnern von Borchen im Kreis Paderborn, für seine digitale Vernetzung. Dort gibt es nicht nur ein 5G-Netz und eine Dorf-App, mithilfe der sich Bürger gegenseitig unterstützen können, sondern auch den „Digitalen Dorf Zwilling Etteln“, der vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft mit 1,3 Millionen Euro gefördert wird. „Im Rahmen dieses Projektes wird eine zentrale Digitalisierungsplattform erstellt, die verschiedene digitale Insellösungen bündelt und diese für Anwendungen wie einer Dorf-App umwandelt. Diese stehen der Bevölkerung dann frei zur Verfügung“, erklärt Christine Wegner, Projektleiterin für Digitalisierung bei der Gemeinde Borchen. Mittels Drohnen und Sensoren wurde ein dreidimensionales digitales Abbild des Dorfes erstellt. Ein Hochwasserfrühwarnsystem ist ebenfalls Teil des „Digitalen Zwillings“ und gibt Auskunft über potenzielle Risiken. Und auch die Weihnachtsbeleuchtung in Etteln wird in diesem Jahr über die Plattform gesteuert.

Bürger engagieren sich für die Digitalisierung

Den Anstoß für das Engagement in Sachen Digitalisierung gab es in Etteln bereits vor rund zehn Jahren. „Die drohende Schließung einer Grundschule hat Bürgerinnen und Bürger motiviert, gemeinsam etwas für ihr Dorf zu tun. Ein wichtiges Thema auf dem Weg, Etteln zukunftsfähiger zu machen, ist die Digitalisierung“, sagt Wegner. Unter der Regie des Ettelner Ortsvorstehers Ulrich Ahle wurden zahlreiche Ideen entwickelt und umgesetzt. Dazu zählt der Anschluss von Haushalten und landwirtschaftlichen Betrieben mit Glasfaser, der mit Unterstützung der Ettelner Bürgerinnen und Bürger erfolgte. Auch ein E-Dorf-Auto, eine digital organisierte Mitfahrbank im Dorfkern und digitale Dorfstelen sind Teil des Engagements. „Die Digitalisierung betrifft nicht nur Großstädte, der ländliche Raum kann hier in großem Maße profitieren. Wir zeigen, wie große Lösungen in kleinen Orten umgesetzt werden können.“

aki, wsp

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