17.03.2015

Smartphone-App soll Prostituierte vor Ausbeutung schützen

Bochum (wh). In einem bundesweit einzigartigen Projekt hat der Bochumer Verein Madonna e.V., eine Selbsthilfeeinrichtung für Prostituierte, eine Smartphone-App zur gesundheitlichen Aufklärung und Information von Migrantinnen in der Sexarbeit entwickelt.

"Viele dieser Frauen haben Gesundheitsprobleme, keinen Zugang zu medizinischer Versorgung, sprechen kaum Deutsch und sind über bestehende Beratungsangebote nicht zu erreichen. Die meisten von ihnen nutzen jedoch intensiv internetfähige Handys. Deshalb ist die mehrsprachige App ein passgenaues Angebot, das für die Frauen jederzeit verfügbar ist und ihre Anonymität wahrt. Zudem vernetzt die App unterschiedliche Hilfeeinrichtungen", erklärte NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens bei der Vorstellung der App in Bochum. Das Land NRW hat die Entwicklung der App mit 92.000 Euro unterstützt.

"Lola-nrw" richtet sich besonders an die stark gestiegene Zahl der Prostituierten aus Südosteuropa. Kurze Videos informieren sie über sicheres Arbeiten, Gesundheitsschutz und Krankenversicherungen. Die App soll helfen zu verhindern, dass die Frauen aufgrund fehlender Sprach- und Rechtskenntnisse in Abhängigkeiten geraten.

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