01.06.2018

Smartphones aus Westfalen: Gigaset produziert in Bocholt

Bocholt (wh). Westfalen ist wieder Standort für die Handy-Produktion. Der Smartphone-Hersteller Gigaset produziert aktuell eines seiner Modelle in Bocholt. Etwa 6000 Geräte des Models GS185 sollen die Fertigungslinie wöchentlich verlassen und ab dem 11. Juni in den Handel kommen, teilte Gigaset auf Anfrage des Nachrichtenservice „Westfalen heute“ mit.
„Die Produktion von Smartphones in Deutschland stellt ein einzigartiges Alleinstellungsmerkmal dar“, sagte Raphael Dörr, Pressesprecher des Unternehmens. Vor zehn Jahren hatte der finnische Konzern Nokia als letzter Handyhersteller sein Werk in Bochum geschlossen.
Der Branchenverband Bitkom reagierte positiv auf die Produktionsstart. „Wenn Gigaset wieder Smartphones in Deutschland produziert, kann davon eine positive Signalwirkung für die gesamte Industrie ausgehen. Das Beispiel zeigt, wie der Standort Deutschland im Zuge der digitalen Transformation an neuer Attraktivität gewinnt“, sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder gegenüber „Westfalen heute“. Hocheffiziente Fertigungsverfahren und Logistikketten machten die Produktion in Deutschland wieder lukrativ. Diesen Vorteil würden nicht nur Smartphone-Hersteller, sondern auch andere Industrieunternehmen für sich entdecken.
Gigaset setzt in Bocholt auf einen hohen Automatisierungsgrad in der Fertigung. Das soll die Qualität erhöhen, erfordert aber auch weniger Arbeitskräfte. Acht Mitarbeiter je Schicht und Fertigungslinie sind an der Produktion beteiligt. Den Rest der Arbeit übernehmen Roboter. Sollte das neue Angebot Erfolg haben, könnte die Produktion weiter ausgebaut werden, so Dörr.

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