Die Galeria-Karstadt-Filiale am Dortmunder Westenhellweg. Foto: Kiehl
10.01.2024

Sorge um Galeria-Filialen

Zum dritten Mal seit 2020 geht Galeria Karstadt Kaufhof in die Insolvenz. An den verbliebenen westfälischen Kaufhausstandorten wird einmal mehr gebangt.

Fünf Galeria-Häuser gibt es noch in Westfalen: Zwei in Münster sowie jeweils eines in Bochum, Dortmund und Bielefeld. Für die Bielefelder Filiale sind die Tage bereits gezählt. Mitte Januar soll das Warenhaus in der Fußgängerzone schließen. Rund 50 Beschäftigte bewältigen dort zurzeit den Ausverkauf. Auch die Dortmunder Filiale steht „auf der Kippe“. Vor knapp einem Jahr kündigte der Konzern das „Aus“ für das traditionsreiche Karstadt-Haus am Westenhellweg an. Die rund 170 Mitarbeitenden, Gewerkschaften und die Stadt stemmten sich jedoch gegen die Schließungspläne und waren erfolgreich. Unter anderem wurde mit dem Eigentümer der Immobilie eine Einigung bei den Mietkosten erzielt. 

„Wir sind alarmiert“

Nun gibt es in der Stadt einmal mehr die Sorge, dass der Standort im Zuge des Insolvenzverfahrens des Galeria-Mutterkonzern Signa aufgegeben wird, sagt Dortmunds Oberbürgermeister Thomas Westphal. „Karstadt ist wieder in der Gefahr, geschlossen zu werden. (…) Wir sind schon alarmiert.“ Angesichts der Insolvenznachrichten wolle man nun in Dortmund mit dem Betriebsrat sprechen und den „runden Tisch“ mit Vertretern aus Wirtschaft sowie von Gewerkschaften und der Kommune einberufen. Es gelte deutlich zu machen, dass Karstadt wichtig sei für Einkaufsstadt Dortmund, so Westphal. Er ist vom Potenzial des Standorts überzeugt: „Das Karstadthaus hat gute Zahlen geschrieben.“

Münster hat mit zwei gegenüberliegenden Galeria-Standorten eine besondere Position. Bislang haben die Filialen die diversen Scbließungsrunden unbeschadet überstanden. Die Attraktivität Münsters als Einkaufsstadt spiele dabei eine Rolle. Auch mit den Eigentümern der Immobilien – die Stadt Münster und die LVM Versicherung – gebe es eine gute Zusammenarbeit, berichteten Experten. In Bochum ist Karstadt seit 1969 einer der größten Mieter im Einkaufscenter Ruhr-Park. Zwei Schließungsrunden des Warenhauskonzerns hat die Filiale überstanden, nun gibt es einmal mehr Unsicherheit, ob der beliebte Standort weiter bestehen kann.

Das Unternehmen Galeria Karstadt Kaufhof gibt sich angesichts der Signa-Pleite optimistisch und bezeichnet die Insolvenz in einer aktuellen Mitteilung als „Befreiungsschlag“. Man wolle den Sanierungsweg nun „gemeinsam beschreiten“ und die „erfolgreiche Strategie der starken lokalen Ausrichtung“ fortsetzen.“

aki, wsp

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