Am Sonntag sind in zahlreichen Kommunen Stichwahlen. Foto: pixabay
25.09.2020

Spannung bei den Stichwahlen

In fünf kreisfreien Städten in Westfalen kommt es an diesem Sonntag zu Stichwahlen. Die Bürger in Dortmund, Münster, Bielefeld, Hamm und Gelsenkirchen gehen zum zweiten Mal an die Wahlurne.

In Dortmund und Gelsenkirchen werden Nachfolger für die scheidenden Oberbürgermeister Ullrich Sierau (SPD) beziehungsweise Frank Baranowski (SPD) gesucht. In Münster, Hamm und Bielefeld müssen die amtierenden Oberbürgermeister in die Stichwahl. 

Dass selbst langjährige Rathauschefs wie Markus Lewe in Münster oder Thomas Hunsteger-Petermann in Hamm sich noch einmal dem Wählervotum stellen müssen, hat auch Experten überrascht. Der Wahlausgang in Münster zeige, wie auch das Votum in Hamm, Bielefeld oder Köln, dass sich die Amtsinhaber in größeren Städten nicht immer im ersten Wahlgang quasi im Handstreich durchsetzten, sagte der Politikwissenschaftler Norbert Kersting nach der Wahl in einem Interview gegenüber dem WESTFALENSPIEGEL. Und weiter: „Der Amtsinhaber-Bonus scheint in Corona-Zeiten etwas zu bröckeln. Die Wahl ist ein wenig zur Wundertüte geworden.“

Thomas Westphal (SPD) und Andreas Hollstein (CDU) treten in Dortmund an, Marc Herter (SPD) und Thomas Hunsteger-Petermann (CDU) in Hamm, Ralf Nettelstroth (CDU) und Pit Clausen (SPD) in Bielefeld, Malte Stuckmann (CDU) und Karin Welge (SPD) in Gelsenkirchen, Peter Todeskino und Markus Lewe in Münster (von links oben nach rechts unten). Collage: wsp

Thomas Westphal (SPD) und Andreas Hollstein (CDU) treten in Dortmund an, Marc Herter (SPD) und Thomas Hunsteger-Petermann (CDU) in Hamm, Ralf Nettelstroth (CDU) und Pit Clausen (SPD) in Bielefeld, Malte Stuckmann (CDU) und Karin Welge (SPD) in Gelsenkirchen, Peter Todeskino und Markus Lewe in Münster (von links oben nach rechts unten). Collage: wsp

Der Bochumer Politologe Jörg Bogumil erklärte in seiner Analyse, dass das gute Abschneiden Grüner Bürgermeisterkandidaten zu Stimmenverlusten bei den beiden großen Parteien geführt habe. Dadurch bedingt habe häufig weder der CDU- noch der SPD-Kandidat im ersten Wahlgang die erforderliche Mehrheit erhalten. Auffällig bleibt, dass es nur eine Frau in die Stichwahl für ein Oberbürgermeisteramt geschafft hat: Karin Welge in Gelsenkirchen für die SPD. 

Eine Kandidatin in Stichwahl zur Landrätin

Gesucht werden ebenfalls noch die Landräte für sechs westfälische Kreise. In den Kreisen Steinfurt, Recklinghausen, Lippe, Unna, Minden-Lübbecke sowie im Märkischen Kreis treten jeweils zwei Kandidaten bei der Stichwahl an. Im Kreis Minden-Lübbecke ist mit Anna Bölling ebenfalls eine Frau dabei. Sie könnte nach Eva Irrgang, die im ersten Wahlgang im Kreis Soest wiedergewählt wurde, die zweite Landrätin in Westfalen werden. 

Auch in zahlreichen kreisangehörigen Städten kommt es an diesem Sonntag zur Stichwahl. Die wichtigsten Ergebnisse aus Westfalen erfahren Sie am Montagmorgen (28.9.) bei uns.

jüb/wsp

Quellen für die in der Collage verwendeten Bilder: privat, CDU Dortmund, SPD Hamm, Stadt Hamm, CDU Bielefeld, Stadt Bielefeld, CDU Gelsenkirchen, SPD Gelsenkirchen, Grüne Münster, Stadt Münster

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