23.10.2019

Sparkassen-Konjunkturindikator: Unternehmen sind zurückhaltender

Die Konjunktur in Westfalen hat sich weiter abgekühlt. Die Unternehmen schätzen ihre Geschäftserwartungen deutlich schlechter ein als noch zu Jahresbeginn, zeigt der Sparkassen-Konjunkturindikator. Im Vergleich zum Frühjahr 2019 ist der Wert um 15 Punkte auf 109,3 Punkte gesunken – das ist der niedrigste Stand seit sieben Jahren.

Die weiterhin hohe Wohnungsbaunachfrage und der ansteigende private Konsum dürften jedoch eine Rezession verhindern, prognostiziert der Sparkassenverband Westfalen-Lippe (SVWL).

Am besten ist die Stimmung im Baugewerbe, zeigt der Bericht: 97 Prozent der Bauunternehmen schätzen ihre Lage als gut oder befriedigend ein. Steigende Einkommen und niedrige Zinsen sorgen für eine anhaltend hohe Wohnungsbaunachfrage und somit für viele Aufträge. Auch in den Bereichen Handel und Dienstleistungen ist die Geschäftslage aufgrund der hohen privaten Konsumbereitschaft überwiegend positiv. Stark eingetrübt hat sich die Stimmung dagegen in der Industrie. Nur noch 31 Prozent der Betriebe bewerten ihre Lage als gut – das sind 15 Prozentpunkte weniger als im Frühjahr. Die Unternehmen leiden unter der weltweit sinkenden Nachfrage nach Investitionsgütern als Folge der Handelskonflikte und der langen Zeit des ungeklärten Brexit, so der SVWL.

Die Investitionsbereitschaft der westfälischen Unternehmen hat sich als Folge der Konjunkturrisiken verringert. Der Anteil der Betriebe, die künftig mehr investieren wollen, ist um sechs Prozentpunkte auf 23 Prozent zurückgegangen.

Der SVWL-Konjunkturindikator ermittelt zweimal im Jahr auf Grundlage von Umfragen der acht Industrie- und Handelskammern in Westfalen die Stimmung in rund 4000 Unternehmen. In diese Analyse fließen auch Daten des Statistischen Landesamtes sowie Erkenntnisse aus der Geschäftsentwicklung der 58 westfälischen Sparkassen ein.

wsp

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