Der "Sprung über die Emscher" am Wasserkreuz in Castrop-Rauxel. Foto: Rupert Oberhäuser/EGLV
01.10.2024

„Sprung über die Emscher“

Die 412 Meter lange Brücke am Wasserkreuz in Castrop-Rauxel ist eröffnet. Bundesbauministerin Klara Geywitz und erste Neugierige erkundeten das Bauwerk.

Der „Sprung über die Emscher“, entworfen vom Londoner Büro DKFS Architects, schlängelt sich über den Fluss und überquert auch den Rhein-Herne-Kanal. Fußgänger und Radfahrer finden auf der 900 Tonnen schweren Zügelgurtbrücke, die von zwölf Meter hohen Pylonen getragen wird, zahlreiche Aussichtspunkte mit Blick in die Auenlandschaft der renaturierten Emscher am Natur- und Wassererlebnis-Park zwischen Castrop-Rauxel und Recklinghausen.

Nationales Projekt des Städtebaus

Als „Nationales Projekt des Städtebaus“ wird die Brücke vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen mit acht Millionen Euro gefördert. Insgesamt wurden ungefähr 12,8 Millionen Euro dort investiert. Als städtebauliches Ausrufezeichen soll das Bauwerk den Wandel in der Region durch das Generationenprojekt Emscher-Umbau symbolisieren, heißt es von der Emschergenossenschaft. Als Fotomotiv soll die Brücke außerdem Aufmerksamkeit für die Region schaffen und zum touristischen Anziehungspunkt werden.

„Der Emscher-Umbau ist ein Vorzeigeprojekt des Städtebaus. Die neue Brücke verbindet nicht nur zwei Städte miteinander, sondern erschließt das Gebiet auch noch mehr für Fußgänger und Radfahrer“, sagte Bundesministerin Klara Geywitz bei der offiziellen Eröffnung. Sie lobte die Weitsicht der Akteure vor Ort: „Die Emschergenossenschaft und ihre Mitgliedskommunen haben früh das Potenzial über die Wasserwirtschaft hinaus erkannt. Die Emscher-Region im Herzen des Ruhrgebietes wurde dadurch noch schöner. Das Brückenbauwerk ‚Sprung über die Emscher‘ ist eine sichtbare Landmarke, ein Symbol für das gemeinschaftlich Erreichte und ein würdiges Premiumprojekt des Städtebaus.“

Das Bauwerk wurde am Montag von Bundesbauministerin Klara Geywitz, Prof. Dr. Uli Paetzel (Vorstandsvorsitzender EGLV) Dr. Frank Obenaus (Technischer Vorstand EGLV, Bürgermeister Rajko Kravanja (Stadt Castrop-Rauxel), Dr. Frank Dudda, (Vorsitzender des Genossenschaftsrates Emschergenossenschaft und Oberbürgermeister Stadt Herne), Landrat Bodo Klimpel (Kreis Recklinghausen), Bürgermeister Christoph Tesche (Stadt Recklinghausen), Simone Kern (Projektleiterin EGLV) eröffnet. Foto: Kirsten Neumann/EGLV

Das Bauwerk wurde am Montag von Bundesbauministerin Klara Geywitz, Prof. Dr. Uli Paetzel (Vorstandsvorsitzender EGLV) Dr. Frank Obenaus (Technischer Vorstand EGLV), Bürgermeister Rajko Kravanja (Stadt Castrop-Rauxel), Dr. Frank Dudda, (Vorsitzender des Genossenschaftsrates Emschergenossenschaft und Oberbürgermeister Stadt Herne), Landrat Bodo Klimpel (Kreis Recklinghausen), Bürgermeister Christoph Tesche (Stadt Recklinghausen), Simone Kern (Projektleiterin EGLV) eröffnet. Foto: Kirsten Neumann/EGLV

Dr. Frank Dudda, Ratsvorsitzender der Emschergenossenschaft, lobte das Bauwerk als Beleg für den Erfolg gemeinschaftlichen Handelns im Ruhrgebiet. „Der Standort direkt am Emscherland-Park unterstreicht, dass wir auf unserem Weg zur grünsten Industrieregion der Welt bereits richtig weit gekommen sind. Wer über die neue Brücke in Richtung des Parks spaziert, erlebt bereits einen ganz tollen Ausblick auf die neue Naturidylle an der Emscher.“

Generationenprojekt Emscher-Umbau

Eigentlich sollte der „Sprung über die Emscher“ bereits vor zwei Jahren fertiggestellt sein und lediglich zehn Millionen Euro kosten. Nun feierte das Bauwerk im Jahr des 125-jährigen Jubiläums der Emschergenossenschaft Lippeverband (EGLV) seine Eröffnung. Es soll auch für das Generationenprojekt Emscher-Umbau stehen. Dafür wurden 436 Kilometer an unterirdischen Abwasserkanälen verlegt und vier Großkläranlagen gebaut. Rund 340 Kilometer an Gewässern werden renaturiert. Um das neue Leben an der Emscher und ihren Nebenläufen erlebbar zu machen, entstanden über 130 Kilometer an Rad- und Fußwegen.

aki, wsp

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