Staat als Erbe: Mehr Fiskalnachlässe in Westfalen
Westfalen (wh). Erben gesucht: In Westfalen gab es im vergangenen Jahr 801 Nachlässe, für die keine Erben gefunden werden konnten. Die Häuser, Grundstücke oder auch das Bargeld und der Schmuck gehen in solchen Fällen als Fiskalerbschaften an den Staat.
Wie aus Erhebungen der Bezirksregierungen in Arnsberg, Detmold und Münster hervorgeht, ist die Zahl der staatlichen Erbschaften in den vergangenen zwei Jahren gestiegen: 2012 gab es in Westfalen lediglich 637 Fälle, bei denen Angehörige nicht auffindbar waren oder sie den Nachlass nicht annehmen wollten.
Ein Grund für diese Entwicklung sei der demografische Wandel, der sich in der Region auch beim Thema Erbschaften bemerkbar mache, teilt die Bezirksregierung Detmold mit. Denn der Anteil älterer Menschen ohne Angehörige steige.
Die staatlichen Einnahmen durch Fiskalerbschaften beliefen sich im Jahr 2013 in Westfalen auf knapp 2,3 Millionen Euro. Dem gegenüber standen Ausgaben der Behörden in Höhe von etwa 1,1 Millionen Euro.