16.12.2010

Stadt Bünde hat die Kultur privatisiert

Bünde (wh). Privatisieren statt schließen: Um Kosten zu sparen, hat die Stadt Bünde ihr Kulturprogramm ausgelagert. Seit fünf Jahren wird es von einem Unternehmen, der StadtKultur GbR, organisiert. Laut dessen Manager Peter Wanjek ist die Stadt Bünde bundesweit einzigartig mit diesem Modell.
Wanjek und sein Partner planen im Auftrag der Stadtverwaltung rund 120 Veranstaltungen pro Jahr, wählen Tourneetheater aus und organisieren das Programm vor Ort. Durch niedrigere Personalkosten und Verhandlungen mit den Künstlern könnten sie Shows, Theatervorstellungen, Kabarett und Konzerte wirtschaftlich organisieren, sagt der StadtKultur-Manager.
Das Programm wird dem Fachausschuss der Stadt Bünde jährlich vorgestellt, dieser kann sein Veto einlegen. Dies sei jedoch noch nie passiert, so Wanjek.
Der Vorteil dieses Modells liegt für die Stadt Bünde bei der Kostensicherheit, sagt der städtische Bereichsleiter Wirtschaft und Kultur, Hartmut Bokel. Die Stadt überweist dem Unternehmen einen monatlichen Betrag für das Programm, das Risiko der Auslastung trägt die StadtKultur GbR. Für Bünde sei die Auslagerung ein Weg gewesen, das Kulturangebot trotz knapper Kassen beizubehalten, so Bokel: "Kultur ist für uns ein Standortfaktor". Bedenken, die Verantwortung für diesen Bereich an ein Unternehmen zu übertragen, habe es nicht gegeben.

Lesen Sie auch im Bereich "Kultur, Politik / Wirtschaft"

Testen Sie den WESTFALENSPIEGEL

Ihnen gefällt, was Sie hier lesen? Dann überzeugen Sie sich von unserem Magazin