Die Regenbogenfarben auf der Dachkrone des Dortmunder U. Foto: Roland Gorecki / Dortmund Agentur
23.11.2022

Städte hissen Regenbogenfahne

Immer mehr Städte der Region setzen ein Zeichen für Toleranz und Gleichberechtigung. Vor ihren Rathäusern weht die Regenbogenfahne.

Nachdem der Weltfußballverband Fifa mehreren Mannschaften – darunter auch der deutschen Nationalmannschaft – bei der Weltmeisterschaft 2022 in Katar verboten hat, die „One Love“-Binde zu tragen, positionieren sich die Städte und Bürgermeister eindeutig für Vielfalt, Offenheit und Toleranz. „Homophobie, Antisemitismus und Rassismus dürfen wir keinen Platz in unserer Gesellschaft einräumen! Die Vergabe einer Fußball WM an Katar war ein Fehler, aber das Verbot der ,One Love’-Binde ist ein moralischer Offenbarungseid der FIFA!“, sagt Iserlohns Bürgermeister Michael Joithe. In seiner Stadt soll die Regenbogenfahne zu jedem Deutschlandspiel bei dieser WM gehisst werden.

Auch Dortmund setzt ein sichtbares Zeichen gegen Intoleranz. Nach den aktuellen Ereignissen rund um die Fußball-WM in Katar werden aus den städtischen Gebäuden und Büros wieder Regenbogenfahnen gehisst, teilt die Stadt mit. Am Mittwoch, dem ersten Spieltag der deutschen Nationalmannschaft, machte auch das Dortmunder U mit: Auf der Dachkrone ließ Adolf Winkelmann eine virtuelle Regenbogenfahne wehen. „Dortmund ist eine weltoffene Stadt – offen für alle Menschen, egal woher sie kommen und wen sie lieben“, sagte Oberbürgermeister Thomas Westphal. „In unserer Stadt soll deutlich sichtbar sein, dass wir uns gegen Diskriminierung einsetzen, sei es am Arbeitsplatz, im Sport oder in der Freizeit.“

Fifa-Verbot als Auslöser

Die Fifa hatte einigen Fußballverbänden, darunter auch Deutschland, verboten mit der One-Love-Kapitänsbinde aufzulaufen, und den Spielern und Verbänden „Konsequenzen“ angedroht, falls sie dies doch täten. Daraufhin war der Deutsche Fußballbund von seinem Vorhaben abgerückt, mit dieser Kapitänsbinde ein Zeichen für Vielfalt und Toleranz zu setzen. Kapitän Manuel Neuer führte das DFB-Team ohne die One-Love-Binde aufs Feld. Beim obligatorischen Mannschaftsfoto vor dem Anpfiff hielt sich das Team von Bundestrainer Hansi Flick demonstrativ eine Hand vor dem Mund. Damit sollte symbolisiert werden, dass die Fifa den Spielern einen Maulkorb verpasst hat.

jüb/wsp

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