29.09.2020

„Stärken Sie die Geschichtsprogramme im WDR!“

In einem offenen Brief an die WDR-Leitung fordern zahlreiche Persönlichkeiten aus Kultur, Politik und Wissenschaft, die Sendungen „Zeitzeichen“ und „Stichtag“ zu erhalten.

Die täglichen Radiobeiträge rund um historische Ereignisse stehen zur Disposition, heißt es in dem Brief an den WDR-Intendanten Tom Buhrow und die Programmdirektorin NRW, Wissen und Kultur, Valerie Weber. Unterzeichnet wurde das Schreiben unter anderem vom früheren CDU-Politiker Ruprecht Polenz aus Münster und Ruhrfestspiele-Intendant Olaf Kröck, der Kabarettistin Lioba Albus und Fernsehmoderator Günter Jauch.
Am 30. September berät der Programmausschuss des WDR-Rundfunkrats das Aus. Hintergrund sind Planungen des WDR, umzustrukturieren, um wegfallende Gelder von Seiten des NDR auszugleichen.

Bereits im Vorfeld der Sitzung stellte Weber fest, dass das „Zeitzeichen“ ein fester Bestandteil des WDR Audioangebotes bleibe. “Geschichte hat in unseren Programmen ihren festen Platz“, so die Programmdirektorin. Unklar ist jedoch, wie es mit dem „Stichtag“ weitergeht. Weber kündigte an: „Um die Finanzierung weiterhin zu ermöglichen, muss der WDR an anderen Stellen sparen und umstrukturieren. Beim kürzeren historischen Rückblick ‚Stichtag‘ setzen wir deshalb künftig auf eine Kooperation mehrerer Landesrundfunkanstalten. So vermeiden wir bei bundesweiten relevanten Gedenktagen doppelte Arbeit und Ausgaben innerhalb der ARD.“

Die Sendungen „Zeitzeichen“ und „Stichtag“ präsentieren seit fast 50 bzw. 23 Jahren täglich in kurzen Beiträgen Geschichte und Geschichten: „Aus den unendlichen Ton-Archiven hörten viele vielleicht zum ersten Mal die Stille Kaiser Wilhelm II., das Klappern der ersten Schreibmaschine oder das Fiepen des ersten digitalen Computers“, heißt es in dem offenen Brief. Die Unterzeichner appellieren: „Beide Sendungen gehören zu den Kronjuwelen des WDR – mit Radiopreisen überhäuft, von den Hörern geliebt. So was gibt man nicht auf. Stärken Sie die Geschichtsprogramme im WDR!

wsp

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