Starkregenereignisse hinterließen von 2002 bis 2017 in Münster die meisten Schäden. Foto: Erich Westendarp/www.pixelio.de (1)
26.11.2019

Starkregenbilanz: Münster mit den größten Schäden

Die Stadt Münster ist in den Jahren 2002 bis 2017 bundesweit am heftigsten von Starkregenereignissen getroffen worden. 393 von 1000 Häusern haben dabei Schaden genommen. Die Schadenssumme lag in Münster bei durchschnittlich rund 11.000 Euro.

Das zeigt eine Untersuchung, die der Deutsche Wetterdienst gemeinsam mit dem Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft jetzt veröffentlicht hat. Nach Münster ist die Stadt Herne (209 von 1000 Häusern) deutschlandweit am häufigsten von Schäden durch Starkregen betroffen. Der Kreis Steinfurt liegt in dieser Statistik auf Platz 4 (201 von 1000 Gebäuden). Allein im Kreis Steinfurt wurden in den untersuchten 16 Jahren 71 Starkregenereignisse – extremer Regen für die Dauer von einer bis zu neun Stunden – registriert.

„Jeder Ort in Deutschland gleich stark bedroht“

Auch wenn der Regen die Bewohner der Landkreise in den vergangenen 16 Jahren unterschiedlich heftig getroffen hat: „Unsere Untersuchung zeigt, dass jeder Ort in Deutschland quasi gleich stark von solch gefährlichen Regenmengen bedroht ist“, sagt Andreas Becker vom Deutschen Wetterdienst. „Gegenden, die im Untersuchungszeitraum nur wenige Schäden durch Starkregen erlebten, haben bislang schlicht Glück gehabt.“

Landesweit wurden im untersuchten Zeitraum etwa 900 Starkregenereignisse registriert. Sie verursachten Schäden an etwa 86 von 1000 Gebäuden geschädigt. Die Gesamtschadensumme für NRW lag bei 1,3 Milliarden Euro.

Monitoringbericht zum Klimawandel

Unterdessen wurde heute in Berlin der neue Monitoringbericht der Bundesregierung zum Klimawandel in Deutschland vorgestellt. Demnach habe sich die mittlere Lufttemperatur in Deutschland von 1881 bis 2018 um 1,5 Grad erhöht, so das Umweltministerium. Allein in den letzten fünf Jahren stieg diese um 0,3 Grad an. Dadurch kommt es unter anderem zu mehr Gesundheitsrisiken durch die Hitzebelastung, einem Anstieg der mittleren Oberflächentemperatur der Nordsee sowie zu stärkeren Ertragsschwankungen in der Landwirtschaft.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze: „Die Folgen des Klimawandels treten immer deutlicher zu Tage. Die Erhöhung der durchschnittlichen Temperatur in Deutschland um 0,3 Grad in nur fünf Jahren ist alarmierend. Dem können wir nur mit vorsorgendem Klimaschutz und konsequenter Anpassung an den Klimawandel begegnen. Dies bedeutet zum Beispiel, sich bei allen Bau- und Infrastrukturprojekten besser vor Beeinträchtigungen durch Hitze, Starkregen oder Hochwasser zu wappnen. Das gilt auch für die Gestaltung von städtischen Wohngebieten.“

wsp

Der WESTFALENSPIEGEL hat in Heft 1/2019 ausführlich mit dem Thema Klimafolgen für die Kommunen beschäftigt.
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