Statistik: Über 3000 Kinder und Jugendliche aus Westfalen mussten mit Alkoholvergiftung ins Krankenhaus
Westfalen (wh). 3230 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen zehn und 19 Jahren wurden im Jahr 2012 in Westfalen mit einer akuten Alkoholvergiftung im Krankenhaus behandelt. Wie aus einer aktuellen Erhebung des Statistischen Landesamtes hervorgeht, waren das 0,5 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, jedoch 107,6 Prozent mehr als 2003.
Die NRW-weit höchsten Anteile der mit akuter Alkoholvergiftung behandelten Heranwachsenden im Verhältnis zur gleichaltrigen Bevölkerung gab es 2012 im Kreis Soest (0,5 Prozent) sowie in den Städten Hamm und Münster (beide 0,49 Prozent). Die niedrigsten Quoten ermittelten die Statistiker für die Stadt Mülheim an der Ruhr (0,16 Prozent) und den Kreis Siegen-Wittgenstein (0,17 Prozent).
In ganz Nordrhein-Westfalen wurden 2012 insgesamt 6174 Kinder und Jugendliche wegen Alkoholmissbrauchs stationär behandelt. Das waren 0,9 Prozent weniger als 2011. Im Vergleich zu 2003 stieg die Anzahl der Heranwachsenden um 133,5 Prozent.
Auch auf Bundesebene landeten in den vergangenen Jahren immer mehr Zehn- bis 19-Jährige mit einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus. "Die Risiken von Alkohol " insbesondere für Kinder und Jugendliche " werden nach wie vor unterschätzt. Das kann dramatische Folgen haben und sogar zum Tod führen", sagt Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), über die Entwicklung. Solange viele Eltern und Erwachsene einen erhöhten oder gar missbräuchlichen Alkoholkonsum praktizierten, würden sie ihrer Vorbildfunktion und Verantwortung nicht gerecht werden, mahnt die BZgA.