Steinkohlekraftwerk Datteln 4 soll ans Netz
Datteln 4 kommt. Das umstrittene Steinkohlekraftwerk im nördlichen Ruhrgebiet wird voraussichtlich im Sommer in den Betrieb gehen.
Das bestätigte Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet am Donnerstag (16.01.2020) in Düsseldorf. Zuvor hatten sich Bundesregierung, Länder und Unternehmen über die Bedingungen für den Kohleausstieg in Deutschland bis 2038 verständigt.
Auch Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier sagte, die Politik werde Datteln 4 nicht verhindern. Ein wesentlicher Grund sei „das komplexe System der Entschädigungsleistungen“. Das modernste Steinkohlenkraftwerk des Energiekonzern Uniper läuft derzeit im Testbetrieb.
Die Stadt Datteln begrüßt die Entscheidung. „Ich bin froh darüber, dass wir jetzt endlich eine Entscheidung haben. Datteln 4 ist eines der mordernsten und effizientesten Kraftwerke Europas, deshalb ist es gut, dass es ans Netz geht“, so Bürgermeister André Dora. Geplant ist die Inbetriebnahme des Kraftwerks für Sommer 2020.
Kritik von Umweltschutzverbänden
Datteln 4 habe auch Vorteile für die Stadt, weil fast 100 Arbeitsplätze direkt am Standort erhalten blieben, teilt die Stadt Datteln mit. Außerdem profitiere man von Gewerbesteuereinnahmen: „Das ist gerade für uns als Stärkungspaktgemeinde eine sehr wichtige Einnahmequelle“, so Dora.
Der Bürgermeister bezeichnete die Inbetriebnahme des Kraftwerks als effektiven Klimaschutz, „wenn gleichzeitig andere, klimaschädlichere Kraftwerke vom Netz genommen werden.“ Das sehen Umweltschutzverbände anders. So bezeichnete der stellvertretende BUND-Landesvorsitzende Thomas Krämerkämper, die geplante Inbetriebnahme von Datteln 4 als „klimaschutzpolitisches Desaster und ein schlimmes Signal gegen die Energiewende“.
wsp