13.01.2017

Steuerhinterziehung: Zahl der Selbstanzeigen in Westfalen deutlich zurückgegangen

Westfalen (wh). Bei den Finanzämtern in Westfalen sind im vergangenen Jahr 368 Selbstanzeigen wegen Schwarzgeldkonten in der Schweiz eingegangen. Das geht aus einer aktuellen Erhebung des Finanzministeriums NRW hervor. Im Vergleich zum Vorjahr, in dem sich 1375 Steuersünder bei den westfälischen Finanzbehörden meldeten, ist die Zahl damit deutlich zurückgegangen.

Auch landesweit gibt es immer weniger Selbstanzeigen mit Bezug zu Konten in der Schweiz. Die Zahl sank von 7551 Personen im Jahr 2014 auf 3071 im Jahr 2015 und 641 im vergangenen Jahr. NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans begründet diese Entwicklung mit einer veränderten Gesetzeslage: "Nach der Verschärfung der Regelungen zur strafbefreienden Selbstanzeige sind die Zahlen 2015 naturgemäß zurückgegangen, weil viele von der günstigeren Altregelung Gebrauch gemacht haben." Das Finanzministerium zieht für das vergangene Jahr dennoch eine positive Bilanz: "Die bis Anfang Januar 2017 bei der NRW-Finanzverwaltung eingegangenen 641 Eingaben für das Jahr 2016 lassen hochgerechnet mehr als 30 Millionen Euro an Mehreinnahmen erwarten", teilte ein Sprecher dem Nachrichtenservice "Westfalen heute" mit.

Von den landesweit zehn Steuerfahndungsfinanzämtern verzeichnete die Behörde in Bielefeld mit 185 Selbstanzeigen im vergangenen Jahr die höchste Zahl. Insgesamt sind seit dem Jahr 2010 bei der Finanzverwaltung NRW mehr als 23.000 Selbstanzeigen allein mit Bezug zu Konten in der Schweiz eingegangen. Dadurch konnten laut Finanzministerium in Nordrhein-Westfalen rund 1,2 Milliarden Euro eingenommen werden.

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