05.06.2013

Stiftungsboom ebbt ab: Neugründungen in Westfalen sind rückläufig

Westfalen (wh). Immer weniger Stiftungen werden in Westfalen neu gegründet: Während 2011 noch 75 Stiftungen anerkannt wurden, waren es im vergangenen Jahr nur 57. Damit ebbt der Stiftungsboom, der zu Beginn des neuen Jahrtausends vorherrschte, ab.

NRW-weit wurden im vergangenen Jahr 126 Stiftungen des bürgerlichen Rechts neu gegründet (2011: 167). Damit verzeichne Nordrhein-Westfalen erneut bundesweit die meisten Neugründungen von Stiftungen, wie das NRW-Innenministerium mitteilte. Ein Grund für die rückläufigen Zahlen könnte das derzeit niedrige Zinsniveau auf den Kapitalmärkten sein. "Die Errichtung einer Stiftung ist aus diesem Grund nicht mehr attraktiv", sagt Dr. Niels Lange, Geschäftsführer der Stiftung Westfalen-Initiative und Projektleiter des Stiftungsverbundes Westfalen-Lippe. Die klassische Stiftungsform sei häufig erst ab einem Vermögen von mehreren Millionen Euro sinnvoll, so Lange weiter.

Deshalb gibt es beispielsweise immer mehr Stiftungen, die finanzielle Mittel ausschließlich für einzelne Projekte generieren. Die Stiftung "help and hope", die 2005 von Stefan Heinig, Geschäftsführer der Bönener Firma "KiK", gegründet wurde, zählt dazu. Eine weitere Alternative ist die Verbrauchsstiftung, die in einem festgelegten Zeitraum ihr Vermögen komplett aufbraucht.

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