"16 Szenen für einen Wald" ist eine Mischung aus Hörspiel, Film und Naturbetrachtung. Foto: Marc Jungreithmeier.
08.08.2023

Stimmen im Wald

Letzte Chance: Die Schau „16 Szenen für einen Wald“ im Park von Burg Hülshoff endet am 13. August. Auch die begehbare Installation „Intelligente Allmende“ in der Orangerie von Haus Rüschhaus ist nur noch bis Sonntag zu erleben.

„Intelligente Allmende“ untersucht als komplexes neuronales und interaktives Netzwerk Knotenpunkte zwischen Mensch, Natur und Technologie. Ausgehend von dem Gedicht „Im Moose“ haben Künstlerinnen und Künstler neue Poesien entworfen und in Text und Gebärdensprachpoesie übersetzt. Auf Bildschirmen verarbeitet zudem ein Algorithmus historische Pflanzenzeichnungen und generiert fortlaufend neue Pflanzenhybride, so das Center for Literature (CfL) auf Burg Hülshoff. Durch ihre Bewegungen nehmen Besucher im Gartenhäuschen Einfluss auf den Algorithmus. Zur Finissage findet am Sonntag (13.8.) um 10 Uhr eine Begehung des Rüschhauses sowie der Installation im Garten in deutscher Lautsprache mit Parallel-Übersetzung in Deutsche Gebärdensprache statt.

Auch die Installation „16 Szenen für einen Wald“ im Park von Bürg Hülshoff ist nur noch bis Sonntag (13.8.) zu sehen. Ausgangspunkt für die Installation des Regie- und Theaterkollektivs Rimini Protokoll ist „Die Judenbuche“, Annette von Droste-Hülshoffs Klassiker. Die Mischung aus Hörspiel, Film und Naturbetrachtung spürt den Themen des 1842 erstmals erschienenen Textes nach, darunter häusliche Gewalt, Antisemitismus und Korruption. Inszeniert haben Helgard Haug und Daniel Wetzel das Stück im Park von Burg Hülshoff bei Havixbeck. Besucherinnen und Besucher der Installation können in einem Waldstück auf der Anlage von Burg Hülshoff auf mehrere Hochsitze klettern  und Texten zuhören, die die Perspektiven verschiedener Figuren der berühmten Novelle einnehmen. 

Helgard Haug und Daniel Wetzel sind "Rimini Protokoll". Foto: Hanna Lippmann

Helgard Haug und Daniel Wetzel sind „Rimini Protokoll“. Foto: Hanna Lippmann

Neue Reihe zu Enid Blyton

Der August ist auf Burg Hülshoff auch Start für eine Reihe unter dem Titel „Who is afraid of Enid Blyton“. Enid Blyton zählt auch heute noch zu den meistgelesenen Autorinnen der Welt. Sie hat etwa 700 Bücher – vor allem Kinder- und Jugendbücher – produziert. „Die Stories strotzen allerdings vor überkommenen Vorurteilen und rigiden Normen. Da sind Kinder aus einkommensschwachen Haushalten dumm und dreckig, Mädchen schwächer als Jungen, und die Kriminellen sind auf den ersten Blick erkennbar, da sie nicht weiß sind“, so das CfL. Fünf internationale Autoren der Gegenwart stellen an vier aufeinanderfolgenden Wochenenden ab dem 26. August ihr Lieblingsbuch von Blyton vor. Diese Texte werden im Teehäuschen von Burg Hülshoff in Hörspielform serviert – stilecht mit britischen Gurken-Sandwiches, Scones und Earl Grey, heißt es weiter.

Weitere Informationen zu den Veranstaltungen von Burg Hülshoff – Center for Literature gibt es hier.

wsp/maz

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