Studie der Uni Bielefeld: Lehrende und Studenten lehnen Gehirndoping ab
Bielefeld (wh). Nicht nur im Radsport und in der Leichtathletik, auch beim Denken können Medikamente leistungssteigernd wirken. Ob Studierende und Lehrende an deutschen Hochschulen davon Gebrauch machen, hat Sebastian Sattler, Soziologe an der Universität Bielefeld, erforscht. Das Ergebnis: Die Mehrheit der Befragten lehnt Aufputschmittel aus gesundheitlichen und moralischen Motiven ab.
Etwa zwei Drittel der Befragten äußerten starke bis sehr starke moralische Bedenken bei der Einnahme leistungssteigernder Medikamente im Studium (64,7 Prozent) oder Beruf (68,5 Prozent). Ein Grund dafür sei die Verletzung von Fairness-Normen. "Wer im Wettbewerb um gute Noten oder akademische Posten leistungssteigernde Substanzen nimmt, handelt aus Sicht vieler unfair", sagt Sebastian Sattler. Ein weiterer Grund sind mögliche starke Nebenwirkungen.
Befragt wurden mehr als 3200 Studierende und über 1050 Lehrende an vier zufällig ausgewählten deutschen Universitäten. Durchgeführt wurde die Studie von Forschern der Universitäten Bielefeld und Erfurt sowie der Universität der Bundeswehr München unter der Leitung von Sebastian Sattler.