Menschen mit Mund-Nase-Schutz in der Innenstadt. Foto: Vașadi Viorel/Pixabay
24.02.2021

Studie: Ein Drittel gegen Impfung

Eine neue Studie der Gütersloher Bertelsmann Stiftung zeigt: Rund ein Drittel der Deutschen wollen sich nicht gegen das Coronavirus impfen lassen.

Ebenfalls rund ein Drittel der Befragten lehne zudem die Einschränkung von Freiheitsrechten in der Corona-Pandemie ab, teilt die Bertelsmann Stiftung mit. Einigkeit gebe es dagegen beim Wunsch nach gesellschaftlicher Veränderung.

Die Studie „Zwischen individueller Freiheit und Gemeinwohl“ blicke auch auf die Unterschiede, die es zu diesen Themen in der Corona-Debatte zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Wertemilieus gibt. „Die Corona-Pandemie verschärft Wertekonflikte, die bereits vorher schwelten“, erklärt dazu Yasemin El-Menourar, Expertin für gesellschaftlichen Zusammenhalt bei der Bertelsmann Stiftung. So lehnt etwa die Gruppe der besonders leistungs- und erfolgsorientierten Menschen mit 45 Prozent Freiheitseinschränkungen und Impfen überdurchschnittlich häufig ab.

Akzeptanz der Einschränkung von Freiheitsrechten sehr unterschiedlich

Insgesamt untersucht die Studie sieben unterschiedliche Wertemilieus, deren Bewertung der Pandemiemaßnahmen sehr unterschiedlich ausfallen: Während rund 80 Prozent der Humanisten zur Bekämpfung der Pandemie die Einschränkung von Freiheitsrechten akzeptieren, lehnt etwa die Hälfte der Leistungsorientierten solche Freiheitseinschränkungen „voll und ganz“ (19 Prozent) oder „eher“ (26 Prozent) ab. Bei den materialistisch orientierten Menschen ist der Anteil derjenigen, die die freiheitseinschränkenden Schutzmaßnahmen voll und ganz ablehnen mit rund 24 Prozent am höchsten.

Größere Einigkeit herrscht bei anderen Themen. So zeigt die Analyse der Einstellungen zur Pandemie, dass viele Menschen nach Corona nicht einfach zurück zur „alten Normalität“ wollen. Über 80 Prozent der Befragten hielten einen gesellschaftlichen Wandel für wichtig und seien der Meinung, die Corona-Pandemie habe dies noch klarer sichtbar gemacht. „Dieser Veränderungswunsch zieht sich durch alle Wertemilieus“, heißt es weiter.

„Unser Blick auf die Wertemilieus zeigt wichtige Unterschiede, aber ebenso Gemeinsamkeiten“, erklärt El-Menouar. „Wir müssen in Zeiten von Corona darauf achten, dass alle großen gesellschaftlichen Gruppen mit ihren Interessen gehört und in ihren Wertvorstellungen gewürdigt werden.“

Weitere Ergebnisse der Studie können Sie Internet-Seite der Bertelsmann Stiftung nachlesen.

wsp

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