08.04.2011

Studie: Fast jedes dritte Kind in Gelsenkirchen leidet unter Armut

Westfalen (wh). Bei der Kinderarmut in Westfalen gibt es große regionale Unterschiede. Laut einer aktuellen Analyse der Gütersloher Bertelsmann-Stiftung sind der Kreis Recklinghausen sowie einige kreisfreie Städte des Ruhrgebietes besonders betroffen. So galten im Jahr 2008 32,4 Prozent aller Kinder in Gelsenkirchen als arm. Das bedeutet, dass sie Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II beziehen. Auch in Dortmund (27,6 Prozent), Herne (25,6 Prozent) und Hagen (24,8 Prozent) liegen die Werte deutlich über dem Bundes- (20,2 Prozent) und Landesdurchschnitt (17,2 Prozent).
Ganz anders verhält es sich im Münsterland: In den Kreisen Coesfeld (6,2 Prozent) und Borken (8,4 Prozent) ist Kinderarmut selten. Auch in Südwestfalen wachsen nur wenige Kinder in Familien mit angespannter Finanzsituation auf.
Die deutlichen Unterschiede in den verschiedenen Teilregionen lassen sich in den meisten Fällen von den Finanzsituationen der Kreise, Städte und Gemeinden ableiten. "In den Kommunen gibt es einen großen Handlungsdruck", sagt Vorstandsmitglied Dr. Brigitte Mohn von der Bertelsmann Stiftung zu der Analyse. "Sie haben die finanziellen Grenzen zur Verbesserung der sozialen Lage von Kindern und Jugendlichen erreicht." Mit einem weiteren Anstieg der Sozialausgaben drohe vielen Kreisen, Städten und Gemeinden die Schuldenfalle.

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