22.04.2014

Studie: Jedes vierte Kind im Ruhrgebiet lebt in Armut

Westfalen (wh). Trotz einer insgesamt positiven Entwicklung ist Kinderarmut in vielen Teilen von Westfalen nach wie vor weit verbreitet. Laut einer aktuellen Studie des Zentrums für interdisziplinäre Regionalforschung (ZEFIR) der Ruhr-Universität Bochum ist die Lage vor allem im Ruhrgebiet weiterhin kritisch.

So war im vergangenen Jahr mehr als jedes vierte Kind unter drei Jahren (27,9 Prozent) auf Leistungen nach dem SGB-II angewiesen und lebte somit per Definition in materieller Armut. Die landesweit höchste Kinderarmutsquote verzeichnet Gelsenkirchen mit einem Anteil von 38,1 Prozent.

"Aufwachsen in Armut beeinträchtigt vor allem die Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen. Das individuelle Risiko, die Schule ohne Abschluss zu verlassen, ist bei Jugendlichen im Sozialgeldbezug deutlich höher und die Quote der Schulabgänger mit Hochschulzugangsberechtigung deutlich niedriger als bei Jugendlichen ohne Sozialgeldbezug", so ZEFIR-Forscher Thomas Groos.

Ganz anders als im Ruhrgebiet verhält es sich im Münsterland: In den Kreisen Coesfeld und Borken ist Kinderarmut mit Quoten von unter acht Prozent relativ selten. Auch in Südwestfalen und Gütersloh wachsen nur wenige Kinder in Familien mit angespannter Finanzsituation auf.

Landesweit lag die Kinderarmutsquote 2013 laut ZEFIR bei 20,7 Prozent. Im Vergleich zum Jahr 2007 ist der Wert damit um drei Prozentpunkte zurückgegangen.

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