29.06.2011

Studie: Nur wenige Migranten in westfälischen Stadträten

Westfalen (wh). Migranten sind in den Räten westfälischer Städte unterrepräsentiert. Laut einer Untersuchung des Max-Planck-Instituts zur Erforschung multireligiöser und multiethnischer Gesellschaften (MMG) hatten im Jahr 2009 lediglich 3,4 Prozent der Ratsmitglieder in den Großstädten Westfalens einen Migrationshintergrund. Zum Vergleich: Der Bevölkerungsanteil von wahlberechtigten Migranten liegt in den Städten mit über 100.000 Einwohnern bei durchschnittlich 15,6 Prozent. "Eine paritätische Repräsentation der Migrantinnen und Migranten wird bei weitem nicht erreicht", so das Fazit der Studie.
Besonders augenfällig ist die Situation in Hagen und Siegen, wo keines der Ratsmitglieder eine Zuwanderungsgeschichte hat. In Hamm hingegen werden sieben der insgesamt 58 Sitze im Rat von Politikern mit Migrationshintergrund eingenommen.
Eindeutige Gründe für die deutlichen Unterschiede zwischen den westfälischen Städten kann das MMG nicht benennen: "Weder die Größe der Stadt, noch der Anteil der eingewanderten Bevölkerung reicht als Erklärung aus." Allerdings lasse sich ein klarer Aufwärtstrend bei der politischen Repräsentation der Menschen mit Migrationshintergrund erkennen. So lag im Jahr 2004 der Anteil der Migranten in den westfälischen Stadträten noch bei 1,7 Prozent.
Eine gestern von der Heinrich-Böll-Stiftung vorgestellte Studie zeigt, dass die Situation in Westfalen auch auf Bundesebene zutrifft: Deutschlandweit sind rund vier Prozent der insgesamt 4670 Ratsmitgliedern in Großstädten Migranten.

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