04.12.2014

Studie: Zahl der ADHS-Diagnosen in Westfalen steigt

Westfalen (wh). Die Zahl der Kinder, bei denen eine Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) festgestellt wird, ist in den vergangenen Jahren in Westfalen gestiegen. Jedoch sinkt die Zahl der ADHS-Patienten in der Region, die medikamentös behandelt werden, zeigt der Versorgungsatlas des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung.

2008 wurde in Westfalen bei 2,2 bis 3,2 Prozent der Fünf- bis 14-Jährigen die Diagnose ADHS gestellt, die auch als Zappelphillip-Syndrom bekannt ist. Seitdem ist dieser Wert gestiegen, so dass 2011 bei 4 bis 4,6 Prozent aller Kinder in dieser Altersgruppe die Störung diagnostiziert wurde. Dabei gibt es regionale Unterschiede: In Ostwestfalen wurde 2011 bei 1,7 bis 3,2 Prozent der kleinen Patienten ADHS festgestellt, im südlichen Münsterland bei 4,7 bis 5,6 Prozent.

ADHS wird in Westfalen in immer weniger Fällen medikamentös behandelt, zeigt der Versorgungsatlas. 2008 wurden noch 75 bis 89 von 100 Patienten Medikamente, wie zum Beispiel das bekannte Ritalin, verschrieben. 2011 waren es nur noch 60 bis 74 Fälle von 100. Ebenfalls sinkt die Höhe der Dosis der verschriebenen Medikamente.

Der Versorgungsatlas nutzte für die Untersuchung vertragsärztliche Abrechnungsdaten. Dabei wurden nur Patienten berücksichtigt, bei denen in mindestens zwei Quartalen ADHS diagnostiziert wurde.

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