07.11.2017

„Sturm auf den Winterpalast“: Ausstellung untersucht Geschichte einer berühmten Fotografie

Dortmund (wh). Die Oktoberrevolution mit dem "Sturm auf den Winterpalast" jährt sich in diesen Tagen zum 100. Mal. Eine Ausstellung im Hartware MedienKunstVerein (HMKV) im Dortmunder U beschäftigt sich vom 25. November 2017 bis 8. April 2018 mit einem Symbolbild der Revolution im damaligen Petrograd.

Augenscheinlich zeigt die berühmte Fotografie der Oktoberrevolution Scharen von Revolutionären, die in der Nacht vom 7. auf den 8. November 1917 auf den Palast zulaufen. Allerdings stammt das Foto nicht von dem historischen Ereignis selbst, sondern von einem Massenschauspiel, das 1920 von dem russischen Theaterregisseur Nikolaj Evreinov inszeniert worden ist.

Die Ausstellung "Sturm auf den Winterpalast – Forensik eines Bildes" präsentiert Filmaufnahmen und Fotografien dieses Spektakels sowie die Dokumentwerdung des Fotos in der sowjetischen Geschichtsschreibung, in Bildbänden, Schulbüchern und auf Plakaten. Arbeiten zeitgenössischer Künstler kommentieren das historische Ereignis und setzen sich mit den Themen Geschichte, Erinnerung, Reenactment und Wiederholung auseinander.
Die Schau wird im April 2018 vom Muzeum Sztuki in Lodz übernommen. Für diese Präsentation sucht der HMKV nach weiteren Fotografien des "Sturms auf den Winterpalast", zum Beispiel aus Schulbüchern, auf Plakaten oder Briefmarken.

Ein Presserundgang durch die Ausstellung im HMKV findet am 23. November um 11 Uhr statt.

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