Teilhabe-Atlas zeigt unterschiedliche Lebensverhältnisse
Wie gut können Menschen in den Regionen Deutschlands am gesellschaftlichen Leben teilnehmen und seine Möglichkeiten nutzen? Eine neue Studie des Berlin-Instituts, zeigt, dass die Voraussetzungen für gesellschaftliche Teilhabe in den Städten und Landkreisen Westfalens unterschiedlich sind.
Der Teilhabe-Atlas weist Münster und Bielefeld als „attraktive Großstädte“ aus: Sie bieten ihren Bürgern eine sehr gute Nahversorgung. Dementsprechend üben die Städte, ähnlich wie Köln, Bonn und Hannover, eine hohe Anziehungskraft aus und zählen viele Zuzüge. Die Großstädte im Ruhrgebiet zählen hingegen laut den Forschern zur Gruppe der „Großstädte mit Problemlagen“. Viele Menschen sind hier von Sozialleistungen abhängig, die Durchschnittseinkommen sind relativ gering und das Steueraufkommen dementsprechend niedrig. Dennoch bieten auch diese Orte in der Regel kurze Wege zu Bildungseinrichtungen, Ärzten und Geschäften sowie schnelles Internet.
Starke und schwache Landkreise
In der Gruppe der ländlichen Regionen zeigen die westfälischen Landkreise ebenfalls unterschiedliche Voraussetzungen: Während Gütersloh, Herford und Olpe wirtschaftlich stark sind, werden in anderen Regionen Westfalens schon mehr Probleme deutlich: Die Einkommen und die kommunalen Einnahmen sind niedriger, es gibt Tendenzen zur Abwanderung und eine „sehr geringe Nahversorgung“. So wird für Teile Süd- und Ostwestfalens sowie für einige Landkreise des Münsterlandes prognostiziert, dass die Bevölkerung bis 2035 um bis zu zehn Prozent schrumpft.
Der Teilhabe-Atlas gruppiert die 401 Städte und Landkreise Deutschlands in sechs Cluster ein. Dabei nutzen die Forscher Kriterien wie die Höhe des Einkommens, kommunale Einnahmen, den Anteil der Schulabbrecher sowie die Nahversorgung mit Schulen, Ärzten oder auch Supermärkten. Zudem wurden vor Ort in einigen Städten Interviews geführt. Weitere Informationen veröffentlicht das Berlin-Institut hier.
wsp