Teilzeitausbildung gegen Pflegemangel: Kliniken sprechen neue Zielgruppen an
Westfalen (wh). Gleich zwei westfälische Krankenpflegeschulen bilden künftig auch in Teilzeit zum Gesundheits- und Krankenpfleger aus " und sind damit in Deutschland Pioniere.
Mit den Kursen, die im April 2012 starten, wollen die Krankenpflegeschule des St. Walburga Krankenhauses in Meschede und die Zentralschule für Gesundheitsberufe St. Hildegardis in Münster einem Personalmangel in der Pflege vorbeugen. Dieser wird unter anderem aufgrund sinkender Schülerzahlen und einem Zuwachs bei älteren Patienten erwartet.
Das neue Angebot soll Menschen ansprechen, für die eine Ausbildung in Vollzeit nicht möglich ist, zum Beispiel allein erziehende Mütter oder Wiedereinsteiger ins Berufsleben. "Sie sind unserer Erfahrung nach zwar weniger flexibel als junge Schulabgänger, aber höchst motiviert, weil sie sich ganz bewusst für den Beruf entschieden haben", berichtet Sonja Buske, Sprecherin des St. Walburga-Krankenhauses. Das Interesse an der Teilzeitausbildung sei bereits groß. Dabei werden Praxis- und Theorieeinheiten auf vier statt auf drei Jahre verteilt. Zudem wollen die Kliniken familienfreundliche Arbeitszeiten anbieten.
Solche Ausbildungsmodelle in der Pflege sind in Deutschland noch eine Seltenheit. Nur sehr vereinzelt würden Kliniken, zum Beispiel in Süddeutschland, ähnliche Modelle anbieten, berichtet Sonja Buske.