Ein großer Teil der kommunalen Schulen resultiert aus Ausgaben für Sozialleistungen und aus Zinszahlungen für Altschulden. Darauf machte das Aktionsbündnis "Für die Würde unserer Städte" im Düsseldorfer Karneval aufmerksam. Foto: Aktionsbündnis "Für die Würde unserer Städte"
03.07.2025

Tendenz steigend

Die westfälischen Kommunen waren 2024 mit 20,45 Milliarden Euro verschuldet. 

Landesweit beliefen sich die Kredite von Gemeinden und Gemeindeverbänden Ende vergangenen Jahres auf 55,4 Milliarden Euro, das sind 12,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Auf die westfälischen Kommunen entfielen dabei 20,45 Milliarden Euro, das entspricht einem Anstieg von 6,5 Prozent im Vergleich zu 2023. 

Rein rechnerisch ergab sich landesweit eine Pro-Kopf-Verschuldung von 3075 Euro. Im Vergleich der Städte mit der höchsten durchschnittlichen Verschuldung liegt Bochum mit 5561 Euro auf Platz fünf der NRW-Kommunen. Besonders dabei ist aber, dass der überwiegende Teil der Bochumer Schulden auf Kredite für Investitionen zurückzuführen ist. Hier geht es beispielsweise um Kosten für werthaltige Infrastruktur. Auf Platz eins der landesweit höchsten Pro-Kopf-Verschuldung liegt Mülheim an der Ruhr mit rund 10.000 Euro je Einwohnerin bzw. Einwohner.

Problematisch sind Kassenkredite

Viele verschuldete Städte haben vor allem Probleme mit Liquiditätskrediten, die zur Deckung laufender Ausgaben aufgenommen werden. Nachdem der Anteil dieser Schulden in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesunken war, registrierten die Statistiker 2024 wieder eine Zunahme dieser sogenannten Kassenkredite um zwölf Prozent.

Lesen Sie hier ein Interview mit dem Dortmunder Stadtdirektor Jörg Stüdemann über die Ursachen der kommunalen Schulden und die Frage, wie sich Städte trotzdem noch Kultur leisten können.

wsp

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