
„The Wall“ in der Henrichshütte
Das LWL-Museum Henrichshütte in Hattingen präsentiert Annet van der Voorts Fotografien von Überresten des Atlantikwalls in der Ausstellung „The Wall“.
Das nationalsozialistische Deutschland ließ die Bunker während des Zweiten Weltkriegs zum Schutz vor einer Invasion der Alliierten entlang der Küsten von Norwegen, Dänemark, Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Frankreich und den britischen Kanalinseln errichten. Zwangsarbeiter aus ganz Europa bauten den Atlantikwall; viele kamen dabei ums Leben. Über viele Jahre hat die niederländische Fotografin Annet van der Voort eine bildliche Bestandsaufnahme der 6000 Kilometer langen Bunker-Kette vorgenommen. Das Ergebnis wird jetzt anhand von fast 100 Fotografien in einer Schau präsentiert.

Delia Pätzold vom LWL-Museum Henrichshütte (v.l.), Fotografin Annet van der Voort und der Historiker und WESTFALENSPIEGEL-Autor Volker Jakob stellten die Ausstellung in Hattingen vor. Foto: LWL / Harms
Betrachtet man die verschiedenen Bunkerkomplexe als architektonische Einheit, handelt es sich um eines der größten Bauwerke der Geschichte. Van der Voorts Fotografien vermitteln einen Eindruck von der damaligen Besessenheit, ganz Europa zu einer Festung gegen die Kriegsgegner auszubauen. „Der ,Wall‘ blieb unvollendet, militärisch sinnlos, band und vernichtete Menschen und Material. 90 Jahre nach der Machtübertragung an die Nationalsozialisten erinnert unsere Ausstellung an dieses Desaster epischen Ausmaßes“, so Museumsleiter Robert Laube. Ergänzend zu der Schau (bis 25. Juni) zeigt das LWL-Museum Henrichshütte einen fotografischen Exkurs zu Zivilbunkern in deutschen Städten und bietet ein begleitendes Vermittlungsprogramm. Weitere Informationen finden Sie hier.
In der Serie „Gegen das Vergessen“ haben wir in der WESTFALENSPIEGEL Ausgabe 1/2020 über den Bildband „The Wall“ berichtet. Lesen Sie mehr hier.
wsp