Tiefstand beim Güterumschlag
Den größten Zuwachs verzeichnete der Hafen am Steag Steinkohlekraftwerk in Bergkamen. Wurden dort 2021 noch rund 340.000 Tonnen Kohle umgeschlagen, waren es im vergangenen Jahr mehr als 930.000 Tonnen. 2022 habe man wesentlich mehr Betriebsstunden im Kraftwerk gefahren als ein Jahr zuvor, erklärt ein Steag-Sprecher. Daher sei der Brennstoffbedarf gestiegen. Das wiederum hat zu der Steigerung des Güterumsatzes von rund 174 Prozent geführt.
Landesweit wurden rund sieben Prozent weniger Güter und Waren von Binnenschiffen transportiert. Mit 104 Millionen Tonnen wurde ein neuer Tiefstand beim Güterumschlag erreicht, so das Statistische Landesamt IT.NRW. Die Häfen im Rheingebiet verzeichnet mit durchschnittlich minus neun Prozent die größten Verluste. Im Weser- und Mittelandkanalgebiet verzeichneten die Häfen ein Plus von 4,2 Prozent, die Häfen im Westdeutschen Kanalgebiet, zu dem der Dortmund-Ems-Kanal, der Datteln-Hamm-Kanal, der Wesel-Datteln-Kanal sowie der Rhein-Herne-Kanal gehören, schlugen 1,2 Prozent weniger Güter um. Den größten Umsatz (4,9 Millionen Tonnen) aller Binnenhäfen in Westfalen gab es in Gelsenkirchen am Rhein-Herne-Kanal.
Regionale Unterschiede
Während auf der bedeutendsten Wasserstraße Nordrhein-Westfalens, dem Rhein, vor allem Erze, Steine und Erden transportiert werden (34,7 Prozent aller Güter dieser Wasserstraße), sind es auf den Wasserstraßen des Westdeutschen Kanalgebiets vor allem Kokerei- und Mineralölerzeugnisse (36,7 Prozent) sowie Kohle, rohes Erdöl und Erdgas (26,1 Prozent). Auf dem Mittellandkanal wurden hauptsächlich Erze, Steine und Erden (22,6 Prozent) und Kokerei- und Mineralölerzeugnisse (20,5 Prozent) verschifft. Auf der Weser überwogen mit 57,9 Prozent landwirtschaftiche Erzeugnisse.
jüb/wsp