19.06.2020

Tönnies-Schließung hat Folgen für Schweinemäster

Die Schließung des Tönnies-Schlachthofs in Rheda-Wiedenbrück hat auch für die Schweinezüchter der Region Folgen. Sie müssen auf andere Schlachthöfe ausweichen.

Das Zeitfenster für die Vermarktung schlachtreifer Schweine liege bei etwa acht Tagen, sagt Dr. Bernhard Schlindwein, stellvertretender Geschäftsführer des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbands, im Gespräch mit westfalenspiegel.de. Bleibe der Tönnies-Betrieb in Rheda-Wiedenbrück über einen längeren Zeitraum geschlossen, habe das auch Konsequenzen für die mehr als 4600 Schweinemastbetriebe in Westfalen (aktuelle Statistik des Statistischen Landesamtes). 

Die Tiere werden auf den Schlachttermin hin gezüchtet. Wird dieser verpasst, müssen die Schweine länger gefüttert werden und weichen am Schlachttag vom idealen Schlachtgewicht ab, das zwischen 85 und 105 Kilogramm liegt. Die Folge: Der Erlös je Tier sinkt. Aus Sicht der Landwirtschaft sei es daher wichtig, dass der Tönnies-Betrieb bald wieder öffnen könne, so Schlindwein. Dort werden im Normalbetrieb täglich 25.000 Schweine geschlachtet. 

Derzeit weichen die Schweinezüchter auf andere Schlachthöfe aus. Das kann auch zu längeren Transportzeiten führen. Allein im Regierungsbezirk Münster gibt es rund 2900 Schweinemastbetriebe.

jüb/wsp

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