11.08.2011

Tourismus in Westfalen: Das Sauerland hat sich zur Radregion entwickelt

Westfalen (wh). Als Ziel für Rodler, Skisportler und Wanderer ist das Sauerland längst eine feste Größe. Seit einigen Jahren entwickelt sich das "Land der 1000 Berge" auch zu einem Anziehungspunkt für Radfahrer " eine Erfolgsgeschichte, die selbst Tourismusexperten überrascht.
Am Anfang kamen die Mountainbiker – nicht trotz, sondern gerade wegen der Berge. Das ständige Auf und Ab der Bike-Arena Sauerland mit einem Wegenetz von rund 2000 Kilometern und insgesamt 34.000 Höhenmetern bietet ihnen große Abwechslung und sportliche Herausforderungen. Veranstaltungen wie das "Dirt-Masters-Festival" und Bikeparks in Winterberg, Willingen und Warstein sorgen mit Übungsparcours für Nervenkitzel. Radsportfans aus ganz Europa trainieren hier bereits und bereiten sich auf alpine Touren vor.
Seit der Eröffnung des Ruhrtalradweges 2006 hat sich das Sauerland außerdem zu einem Ziel für Tourenradfahrer entwickelt, berichtet Lars Morgenbrod vom Verband Sauerland-Tourismus. Über 230 Kilometer können hier auch weniger trainierte Menschen entlang des Flusses von Winterberg nach Duisburg radeln. Auf ein ähnliches Prinzip setzt seit 2007 der 84 Kilometer lange Sauerlandradring: Über stillgelegte Bahntrassen verbindet die ausgeschilderte Route die Städte Finnentrop, Lennestadt, Eslohe und Schmallenberg und führt Urlauber und Tagestouristen durch die Natur vorbei an kleinen Museen, pittoresken Dörfern und historischen Gebäuden wie zum Beispiel der alten Besteckfabrik Fleckenberg.
"Wir haben natürlich gehofft, dass diese Angebote gut ankommen, wurden aber selbst von dem Radfahr-Boom überrascht. Über 150.000 Radfahrer sind laut Schätzungen im vergangenen Jahr auf dem Ruhrtalradweg unterwegs gewesen. Er ist damit unter den Top 5 der deutschen Flussradwege", sagt Morgenbrod und berichtet von den Auswirkungen auf die Region: "Durch den Radsport haben viele Menschen das Sauerland überhaupt erst für sich entdeckt, die Region hat ein neues, jüngeres Image entwickelt und der Radtourismus ist ein großer Wirtschaftfaktor. Den Hotelbetrieben in Arnsberg hat er beispielsweise 30 Prozent mehr Gäste gebracht."
Mit der Entwicklung des Pedelecs kommt dem Sauerland auch der technische Fortschritt zugute. Denn das Rad mit Elektromotor ermöglicht es auch älteren oder weniger sportlichen Urlaubern über hügelige Abschnitte zu fahren, ohne aus der Puste zu kommen oder zu Schieben. Von diesem Trend will die Region profitieren: In Fahrradgeschäften und Hotels können die Elektro-Räder ausgeliehen werden, E-Bike-Coaches helfen bei den ersten Runden und Routenvorschläge wenden sich speziell an Pedelec-Fahrer. "Ein Trend mit wirtschaftlichen Potenzial", hat Lars Morgenbrod beobachtet. "Noch ist das E-Bike ein Nischenangebot, aber das Thema wächst stark und ist für uns sehr wichtig."

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