Tourismusbarometer: Dramatische Verluste durch Corona
Die Tourismusbranche in der Region hat im Jahr 2020 aufgrund der Corona-Pandemie erhebliche Einbußen erlitten: 10,7 Millionen Übernachtungen weniger als im Vorjahr bedeuten ein Minus von 39,8 Prozent, zeigt das Tourismusbarometer des Sparkassenverbandes Westfalen-Lippe.
Die westfälischen Reiseregionen litten unterschiedlich stark unter den Pandemiebeschränkungen: Mit einem Rückgang von 50 Prozent auf 3,6 Millionen Übernachtungen war das Ruhrgebiet besonders stark betroffen, im Münsterland lag der Verlust bei rund 40 Prozent. Dort registrierten die Betriebe 2,4 Millionen Übernachtungen. Siegen-Wittgenstein kam auf rund 500.000 Übernachtungen, das sind rund 38 Prozent weniger als 2019, im Teutoburger Wald ging die Zahl um 35,4 Prozent auf 4,5 Millionen Übernachtungen zurück, im Sauerland betrug der Rückgang 34,3 Prozent auf 5,2 Millionen Übernachtungen.
Gärten und Parks beliebt
Einziger Krisengewinner waren Landschaftsattraktionen, wie Gärten und Parks. Viele der Anlagen konnten im Rahmen der Kontaktbeschränkungen schon früher als andere Einrichtungen öffnen und waren besonders beliebt. Sie verbuchten 2020 ein Besucherplus von 6,7 Prozent, heißt es im Tourismusbarometer. Andere Bereiche der Freizeitwirtschaft mussten hingegen einen deutlichen Rückgang verbuchen; besonders stark waren die Stadtführungen mit einem Minus von 78,6 Prozent betroffen.
Corona hat den Fachkräftemangel in der Tourismus- und Freizeitbranche weiter verschärft, zeigt die Analyse. 73 Prozent der befragten Betriebe in NRW erwarten, dass Mitarbeiter in andere Branchen wechseln, 19 Prozent der Ausbildungsplätze seien nicht besetzt. Für die Zukunft werde es darum gehen, die Widerstandsfähigkeit der Unternehmen nicht nur in Krisenzeiten zu stärken, heißt es im Sparkassen-Tourismusbarometer. Das diesjährige Schwerpunktthema des Reports, „Resilienz im Tourismus“ zeigt, wie sich Unternehmen widerstandsfähig aufstellen können.
wsp