Trans*Personen im Fokus
Am Universitätsklinikum Münster eröffnet Deutschlands erstes universitäres Kompetenzzentrum für die gesundheitliche Versorgung von transgeschlechtlichen Personen.
Zielgruppe sind Menschen, deren angeborenes Geschlecht nicht mit dem von ihnen empfundenen übereinstimmt. Ihnen soll am UKM eine integrierte medizinische Behandlung ermöglicht werden. „Durch die Bündelung und Vernetzung aller an der Behandlung von trans*Personen beteiligten medizinischen Disziplinen, sollen Versorgung und Forschung in der trans*Gesundheit entscheidend vorangebracht werden“, sagt Univ.-Prof. Georg Römer, erster Sprecher des Centers für Transgender Health (CTH).
Das CTH will trans*Personen auf dem Weg des Übergangs und einer möglichen Geschlechtsangleichung begleiten. Psycho-soziale Beratung und Hormonbehandlung, Stimmtherapie und auch chirurgische Eingriffe zählen zu dem Konzept. „All das liegt integriert in den Händen eines interdisziplinär arbeitenden Expert*innen-Teams, das untereinander vernetzt ist und sich im ständigen Austausch befindet“, so Römer. Er vertritt als Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychosomotik und -psychotherapie den psycho-sozialen Schwerpunkt.
Ziel ist Entstigmatisierung
Das Kompetenzzentrum am UKM will zur Entstigmatisierung von transgeschlechtlichen Personen beitragen. Die beteiligten Kliniken haben bereits seit mehreren Jahren in Spezialsprechstunden Erfahrungen bei der Beratung und Behandlung dieser Patienten gesammelt, berichtet das Klinikum. Allein die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie habe seit 2013 rund 400 jugendliche Patientinnen und Patienten begleitet. „Unser Ziel ist es, europaweit eines der führenden universitären Zentren für die umfassende Versorgung von trans*Personen zu werden“, so Römer.
wsp