Trauer um Bochumer Schriftsteller Wolfgang Welt
Bochum (wh). Der Bochumer Schriftsteller Wolfgang Welt ist im Alter von 63 Jahren gestorben, bestätigte heute das Schauspielhaus Bochum. Er gilt als einer der großen Autoren des Ruhrgebietes, aber auch als einer der am meisten unterschätzten.
Welt machte sich in den 1980er-Jahren als Musikjournalist einen Namen. Auch später beeinflusste die Musikszene neben dem Fußball und der Lebensart im Ruhrgebiet sein Werk, so in den autobiographischen Romanen "Peggy Sue", "Doris hilft" und "Buddy Holly auf der Wilhelmshöhe".
2014 wurde Wolfgang Welt für den Literaturpreis Ruhr vorgeschlagen. Unter dem Motto "Dreißig für Wolfgang Welt" unterstützten dies unter anderem Frank Goosen, Peter Handke und Katja Kullmann; jedoch ohne Erfolg.
Welt galt als sperriges Original und blieb stets ein Außenseiter im etablierten Literaturbetrieb. Er arbeitete seit 1991 als Nachtpförtner im Schauspielhaus Bochum. Das Theater schreibt in einem Nachruf: "Wolfgang war der gute Geist des Hauses. Immer nur nachts im Haus, immer etwas zu lesen bei sich und immer 'Musik zum Träumen' in seinem Radio. Wolfgang verstarb am Morgen des 19. Juni nach kurzer schwerer Krankheit in einem Hagener Krankenhaus. Wir werden ihn sehr vermissen."