Der CDU-Politiker Klaus Töpfer ist im Alter von 85 Jahren gestorben. Foto: Land NRW / Ralph Sondermann
11.06.2024

Trauer um Klaus Töpfer

Der frühere Bundesumweltminister Klaus Töpfer ist tot. Der CDU-Politiker aus Höxter starb am Samstag (8.6.) im Alter von 85 Jahren. 

Töpfer wurde 1938 in Schlesien geboren. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam er nach Höxter, wo er auch zuletzt mit seiner Frau lebte. Er war von 1987 bis 1994 der zweite Umweltminister der Bundesrepublik. Unvergessen: 1988 sprang Töpfer von einem Polizeiboot in den Rhein. Er wollte damit zeigen, dass der Rhein sauber ist. Allerdings hatte er auch eine Wette verloren und musste mit dem Sprung in den Fluss seinen Wetteinsatz einlösen, wie er später bekannte.

Von 1994 bis 1998 gehörte er als Bundesminister für Raumodernung, Bauwesen und Städtebau dem Bundeskabinett an. Anschließend engagierte er sich bei den Vereinten Nationen (UN) unter anderem als Exekutivdirektor des Umweltprogramms der UN und bei der Welthungerhilfe. Töpfer galt als ökologisches Gewissen der Union.

Wüst: „Klaus Töpfer war ein Visionär“

Parteiübergreifend würdigten Politiker das Lebenswerk Töpfers. „Klaus Töpfer war ein Visionär. Er hat vieles von dem, was wir heute diskutieren, schon vor Jahrzehnten vorausgesehen. Er hat vorgelebt: Globale Ideen und lokales Handeln gehören zusammen. Sein Einsatz für die Bewahrung der Schöpfung und unsere Erde bleiben Mahnung und Ansporn zugleich“, schrieb NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) auf X.

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Die Grünen) schrieb: „Klaus Töpfer war ein leidenschaftlicher Wissenschaftler, Umweltpolitiker und Kämpfer für seine Themen – vor allem aber ein Brückenbauer, dem es um die Sache ging. Vor seinem Einsatz bis ins hohe Alter habe ich größten Respekt.“

Ehrenbürger in Höxter

Töpfer war Ehrenbürger der Stadt Höxter. Dort würdigte Bürgermeister Daniel Hermann den Politiker: „Sein unermüdlicher Einsatz für den Schutz unserer Umwelt und seine visionären Ideen haben Generationen inspiriert und maßgeblich dazu beigetragen, den Umweltschutz in Deutschland und weltweit voranzutreiben. Als Ehrenbürger unserer Stadt war er stets ein Vorbild und hat sich durch seine außergewöhnlichen Verdienste um Höxter und die Region verdient gemacht. Wir verlieren mit ihm einen großen Menschen, dessen Engagement und Weitblick uns allen fehlen wird. In dieser schweren Stunde gilt unser tiefstes Mitgefühl seiner Familie und allen Angehörigen.“

jüb, wsp

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