Trauer um Wolfgang Clement
Der frühere NRW-Ministerpräsident Wolfgang Clement ist in der Nacht zum Sonntag im Alter von 80 Jahren gestorben. Der gebürtige Bochumer war vor seiner politischen Karriere viele Jahre als Journalist in Dortmund tätig.
„Wolfgang Clement war ein echter Nordrhein-Westfale, der durch harte Arbeit und Disziplin in der Politik und anschließend auch in der Wirtschaft erfolgreich war. Er war als ausgebildeter Jurist, Journalist, Politiker und Wirtschaftsfachmann eine prägende Figur Nordrhein-Westfalens und Deutschlands und vielseitiger Akteur in der Zeit der Jahrtausendwende“, würdigte Ministerpräsident Armin Laschet den Politiker.
Wolfgang Clement wuchs in Bochum als Sohn eines Maurers auf, und absolvierte ein Zeitungsvolontariat in Dortmund. Nach Abschluss des Jura-Studiums in Münster kehrte er 1968 zur Westfälischen Rundschau in Dortmund zurück, zunächst als politischer Redakteur, später war er dort als Ressortleiter für Politik tätig und leitete die Redaktion schließlich als Chefredakteur.
„Außergewöhnlicher Politiker“
Von 1970 bis 2008 war Clement Mitglied der SPD. 1998 wurde er zum Ministerpräsidenten von NRW gewählt. Er polarisierte mit Plänen; seine Entscheidungen führten zu kontroversen Debatten in der rot-grünen Koalition. 2002 gab Clement sein Amt als Ministerpräsident auf, um in der Bundesregierung unter Gerhard Schröder Minister des neuen Wirtschafts- und Arbeitsministeriums zu werden. Nach der Bundestagswahl 2005 schied Clement aus seinem Ministeramt aus. Er war fortan in der Energiewirtschaft tätig, unter anderem im Aufsichtsrat von RWE.
Clement engagierte sich als Kuratoriumsvorsitzender der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft. In einem Nachruf der Initiative heißt es: „Wir haben einen großartigen Menschen und überzeugten Marktwirtschaftler verloren. Seine Gradlinigkeit und Entschlossenheit machten ihn zu einem außergewöhnlichen Politiker der Bemerkenswertes weit über seine aktive Amtszeit hinaus erreicht hat.“
wsp