22.06.2011

Trend Poetry Slam: Fabian Navarro streitet mit Gedichten um die Gunst des Publikums

Warstein (wh). Sie erzählen, rappen und singen ihre Gedichte " und treten im Wettstreit um den Applaus des Publikums auf der Bühne gegeneinander an. Poetry Slammer bilden eine neue Generation von Lyrikern. Der Warsteiner Fabian Navarro zählt zu den erfolgreichsten Vertretern der westfälischen Szene.
Der 20-jährige reist mit seinen Texten quer durch Deutschland, um bis zu fünf Mal pro Woche bei Poetry Slams in Kulturzentren, Kneipen, Theatern oder auch großen Hallen aufzutreten. Im Herbst erscheint ein Band mit seinen Gedichten, Texten und Illustrationen im Lektora-Verlag Paderborn. Der Titel: "Ganz viel Mist und ein bisschen Poesie".
"Ich kann fünf bis sieben Minuten auf der Bühne erzählen, was ich möchte. Dabei kann ich meine Gedanken am besten ausdrücken." So erklärt Navarro, warum er Gedichte schreibt und sie regelmäßig bei Poetry Slams vorträgt. Er arbeitet bereits seit dem Grundschulalter an Texten und entdeckte vor drei Jahren den Bühnenwettstreit als ideale Plattform für seine Kunst. "Es gibt dort Rap, Komik, Nachdenkliches oder auch Theater. Da ist für jeden etwas dabei. Der Wettbewerb ist aber kein Krieg der Dichter; es geht mehr darum, die Aufmerksamkeit des Publikums zu gewinnen und Spaß zu haben", beschreibt er den Reiz dieser noch jungen Literaturform aus den USA, die zur Zeit in Deutschland "boomt".
Um sich auf seine Gedichte und die Auftritte zu konzentrieren, hat sich Navarro nach dem Abitur ein Jahr Auszeit genommen und will im Herbst ein Studium der Literatur und Philosophie beginnen. Denn durch den Poetry Slam hat er sein Interesse für Lyrik und Literatur entdeckt. "Seitdem ich selbst schreibe und auftrete, interessiere ich mich auch für Klassiker und lese generell mehr, weil ich wissen möchte, was andere machen", erzählt der Sauerländer.
Seine Texte beschäftigen sich mit aktuellen Themen wie dem Ehec-Bakterium und Laufzeitverlängerungen, aber eben auch mit der persönlichen Umbruchphase und der westfälischen Heimat. Zum Beispiel mit dem Zwiespalt zwischen Vertrautheit, Idylle und auch der gefühlten Enge der Provinz.
"Und so beginne ich mich leichten Herzens von der Heimat zu trennen – um vielleicht später der guten Erinnerung wegen zurück zu rennen", schlussfolgert er in seinem Text "Im Vorgarten Eden".
Doch gerade im ländlich geprägten Raum hat sich eine aktive Slam-Literatenszene gebildet. Neben Metropolen wie Berlin oder Hamburg zählen mittlerweile auch westfälische Städte wie Soest oder Siegen zu den Treffpunkten der meist jungen Dichter, berichtet der Autor.
Einen Eindruck vom Poetry Slam und von Navarros Dichtkunst können Neugierige am 14. Juli auf der Paderborner Lesebühne Lyrikerlounge erhalten.

Achtung Redaktionen: Ein Pressefoto von Fabian Navarro finden Sie im Downloadbereich unserer Webseite.

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