
Trübe Stimmung in der Wirtschaft
Die Stimmung in der Wirtschaft bleibt angespannt, zeigt der NRW.BANK.ifo-Geschäftsklimaindex. Einige Branchen verzeichnen aber ein Stimmungsplus.
Dazu gehört etwa das Bauhauptgewerbe. Die befragten Unternehmen aus dieser Branche verzeichneten im Juni eine weniger pessimistische Geschäftserwartung als noch im Mai, so die NRW.BANK. Auch ihre aktuelle Geschäftslage bewerteten die befragten Bauunternehmen optimistischer, heißt es weiter. Vor allem der Hochbau schöpft wieder mehr Zuversicht. Insgesamt sei das Geschäftsklima in der Branche trotz des aktuellen Anstiegs jedoch weiterhin deutlich eingetrübt. „Eine Trendwende bei der Baukonjunktur ist somit noch nicht in Sicht“, lautet das Fazit.
Für die Dienstleistungsunternehmen gibt es einen Lichtstreif am Horizont: Sie blicken optimistischer auf die zweite Jahreshälfte, das gilt vor allem für die Logistikbranche. Im Bereich Information und Kommunikation fällt der Ausblick dagegen gedämpfter aus.
Pessimistische Geschäftserwartungen
Bereits zum zweiten Mal in Folge ist der NRW.BANK.ifo-Geschäftsklimaindex im Juni zurückgegangen. Dieses Mal um 3,6 Saldenpunkte auf -8,2 Punkte. Zuvor war der Indikator deutlich angestiegen, heißt es weiter. Das Minus ging insbesondere auf die Geschäftserwartungen der Unternehmen für die nächsten Monate zurück, die sich um 4,2 auf -12,5 Saldenpunkte eintrübten. Auch der Umfragewert zur aktuellen Geschäftslage sank, um 3,1 auf -3,9 Punkte.
Vor allem die Industrieunternehmen und der Handel ziehen den Index nach unten. So beurteilt die Industrie ihre laufenden Geschäfte schwächer. Der entsprechende Umfragewert sank auf den tiefsten Stand seit Sommer 2020. Weil sich die geopolitische Lage weiter negativ auf den Export auswirkt, trübte sich auch der Ausblick für die nächsten sechs Monate etwas ein. Im Handel drückt ein unerwarteter Umsatzeinbruch auf die Stimmung.
„Chance auf Wachstum ist da“
„Noch lässt ein breiter Aufschwung für die nordrhein-westfälische Wirtschaft auf sich warten. Trotzdem sind die Chancen auf Wachstum tendenziell da“, sagt Eckhard Forst, Vorsitzender des Vorstands der NRW.BANK. „Zum einen stabilisiert sich die Weltwirtschaft trotz geopolitischer Spannungen. Zum anderen sinken die Energiekosten weiter. Zusätzliche Hoffnung liegt auf einem stärkeren privaten Konsum im Inland.“
wsp