Überforderte Eltern: Jugendämter mussten weniger Jugendliche aus den Familien nehmen
Westfalen (wh). Die Zahl junger Menschen, die von den Jugendämtern in Westfalen vorläufig unter Schutz gestellt wurden, ist im vergangenen Jahr leicht gesunken. Das geht aus einer aktuellen Erhebung des Statistischen Landesamtes hervor. Demnach haben die westfälischen Behörden im Jahr 2010 insgesamt 4032 Personen für eine bestimmte Zeit bei Pflegefamilien oder in Heimen untergebracht " 46 weniger als 2009. Landesweit ist die Zahl der vorläufigen Schutzmaßnahmen hingegen um 5,1 Prozent gestiegen und erreichte mit 10.438 Kindern und Jugendlichen einen neuen Höchststand.
Für Bodo Weirauch vom Jugendamt der Stadt Dortmund, wo die Anzahl der Schutzmaßnahmen besonders deutlich zurückging, lässt sich aus der Erhebung allerdings kein Trend ableiten: "Die Statistik erfasst nur die Fälle der Jugendschutzstellen und Bereitschaftspflegefamilien. In Dortmund haben im vergangenen Jahr aber beispielsweise 195 junge Menschen unsere Sleep-In-Übernachtungsstellen aufgesucht, die in der Erhebung nicht berücksichtigt werden können. Für uns ist das wichtigste, dass die Jugendlichen von der Straße weg sind und gut betreut werden. Wo das ist, ist zweitrangig."