Münsters Regierungspräsidentin Dorothee Feller will die Escher-Lippe-Region zum Vorreiter in Sachen Wasserstoff machen. Foto: jüb
30.01.2020

„Über Wasserstoff reden viele, wir wollen machen“

Die Escher-Lippe-Region will Vorreiter beim Thema Wasserstoff werden. Mit Münsters Regierungspräsidentin Dorothee Feller hat westfalenspiegel.de über die Pläne gesprochen. 

In welchen Bereichen sehen Sie besonders gute Voraussetzungen für die Region, auf dem Gebiet des Wasserstoffs Vorreiter zu werden?
Das Allerwichtigste ist, und das hat der Emscher-Lippe-Gipfel im November ganz klar gezeigt: Die entscheidenden Akteure bringen den Willen und die Begeisterung mit, um die Region zwischen Emscher und Lippe zu einem zukunftsweisenden „H2-Valley“ Nordrhein-Westfalens zu machen. Die Partner für die industrielle Herstellung und Nutzung samt der notwenigen Infrastruktur sind vorhanden. Die räumliche Nähe zu unseren Partnern in den Niederlanden sichert die unverzichtbare internationale Perspektive. Die enge Verzahnung von Emscher-Lippe-Region und Münsterland in unserem Regierungsbezirk kann die industrielle Perspektive um das zweite große Wasserstoff-Thema „Mobilität“ ergänzen.

Welche notwendigen Schritte müssen als nächstes erfolgen?
Vor allem dürfen wir keine Zeit verlieren. Die Vision haben alle verstanden, jetzt brauchen wir eine umsetzungsorientierte Strategie, um unsere guten Chancen in greifbare Erfolge zu verwandeln. Über Wasserstoff reden viele, wir wollen machen. Dazu gehört unbedingt der enge Austausch mit dem niederländischen Reichsbeauftragten für Wasserstoff, der auf dem Emscher-Lippe-Gipfel beeindruckende Perspektiven aufgezeigt hat. Dazu gehört auch, dass wir die Wirtschaftsförderinnen und -förderer der Emscher-Lippe-Region und des Münsterlandes an einen Tisch bringen, um zu eruieren, auf welchen konkreten Handlungsfeldern sich das Thema „Wasserstoff“ als verbindendes Thema im Regierungsbezirk eignet.

Wie geht es nach dem Auftakt beim Emscher-Lippe-Gipfel nun zu diesem Thema weiter?
Wir sind schon mitten in der Arbeit. Als nächstes werden wir eine „Working-Group-H2“ (WG-H2) ins Leben rufen, die der Hauptgeschäftsführer der IHK Nord-Westfalen, Dr. Fritz Jaeckel, und ich leiten. Die Gruppe wird die Wasserstoff-Strategie für die Region mit allen relevanten Partnern erarbeiten und eng begleiten. Die „Working-Group-H2“ organisiert auch die Kommunikation mit den Unternehmen, die während des Emscher-Lippe-Gipfels ihr Interesse an einer weiteren Zusammenarbeit an dem Thema Wasserstoff bekundet haben. Und sie organisiert den Austausch zwischen solchen Unternehmen, die Wasserstoff in der Region nutzen wollen, und jenen Unternehmen, die Wasserstoff anbieten wollen.

Interview: Jürgen Bröker

 

Lesen Sie auch im Bereich "Politik / Wirtschaft"

Testen Sie den WESTFALENSPIEGEL

Ihnen gefällt, was Sie hier lesen? Dann überzeugen Sie sich von unserem Magazin