Mondpalast-Prinzipal Christian Stratmann. Foto: Bettina Engel-Albustin/ Mondpalast
06.04.2020

Ungewöhnliche Aktion: „Schlussmachen kostet 50 Euro“

Der Theatermacher Christian Stratmann macht in der Corona-Krise mobil und kämpft um den Erhalt seiner Spielstätten im Ruhrgebiet — auch mit ganz persönlichem Einsatz.

Der Prinzipal des Mondpalastes von Wanne-Eickel und des Revuepalastes Ruhr bietet zu Ostern oder auch zu anderen Anlässen persönliche Videobotschaften an. Zehn Euro kostet der Gruß pro Film. Sogar als Botschafter in Trennungssituationen kann Stratmann engagiert werden. „Das kostet aber mehr – mindestens 50 Euro“, so der Prinzipal. Die kurzen Filme können per Mail bestellt werden und werden dann mit individuellen Gruß per WhatsApp verschickt.

Der Hintergrund der originellen Aktion ist jedoch ernst. Stratmann sind mit Beginn der Corona-Krise im März sämtliche Einnahmen aus dem Ticketverkauf weggebrochen. Auf diese ist er als Chef von zwei privaten Theatern besonders angewiesen. Das Spielverbot sei für ihn eine „wirtschaftliche Katastrophe“, kommentierte er die Situation. Kurzarbeitergeld und Kredite allein könnten die Häuser nicht durch die Krise bringen. Daher fordert Stratmann einen „Rettungsschirm für Kultureinrichtungen“.

Trotz der Sorgen, kämpft der Prinzipal für seine Bühnen und will die Einkünfte nun mit dem Verkauf von Video-Botschaften beleben: „Wir haben rund 100.000 Gäste pro Jahr in beiden Häusern, davon viele Stammgäste. Mit der Glückwunsch-Idee möchte ich ihnen eine kleine Freude machen.“

wsp

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