Ungewöhnliche Funde im Sauerland
Archäologen des Landschaftsverbandes Wesfalen-Lippe (LWL) haben in Erwitte im Kreis Soest Überreste einer Kirche aus dem 10. Jahrhundert entdeckt.
Besonders ist der Grundriss des 30 Meter langen Steinbaus. Dieser entspricht nicht dem üblichen Schema aus Saal und Chor. Die neuentdeckte Kirche besteht aus einem 8,40 Meter breiten Saal, an den im Osten ein rechteckiger Chor anschließt. Ungewöhnlich ist ein zusätzlicher Raum, ein sogenannter Chorscheitelbau. Dieser Raum könnte als Kapelle oder Grablege geplant worden sein.
„Ein solcher Grundriss ist für Westfalen bislang einzigartig, vergleichbare Kirchenbauten sind jedoch bekannt, beispielsweise von den Stiftskirchen in Bonn-Vilich und vom Niedermünster in Regensburg,“ sagt LWL-Chefarchäologe Prof. Dr. Michael Rind. Der Fund kam für die Archäologen unerwartet, da schriftliche Quellen zu einer Kirche an diesem Ort fehlen. Ein ehrenamtlicher Mitarbeiter hatte die LWL-Fachleute auf Bruchstück aus Kalkstein in einer Bachaue östlich von Erwitte aufmerksam gemacht. Grabungen zeigten schließlich, dass es sich um die Überreste einer Kirche handelt.
Wertvolle Keramik aus der Eisenzeit
Einen interessanten Fund machte die LWL-Archäologie auch in Fröndenberg im Kreis Unna. Dort stießen die Fachleute auf circa 2000 Jahre alte Gräber mit Leichenbrand und Grabbeigaben, darunter Keramik. „Die reiche Keramikbeigabe macht besonders ein Grab westfalenweit für die Eisenzeit einzigartig“, so der LWL-Archäologe Dr. Manuel Zeiler.
wsp