11.07.2025

Ungewöhnlicher Austausch

Betroffene sexualisierter Gewalt informierten sich beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) über das Soziale Entschädigungsrecht.

Mehr als 20 Betroffene sexualisierter Gewalt in Kindheit und Jugend folgten einer Einladung des LWL-Sozialdezernenten Takis Mehmet Ali, um sich über das Opferentschädigungsrecht und das Soziale Entschädigungsrecht sowie Hilfsangebote zu informieren. Die Initiative kam von der Unabhängigen Aufarbeitungskommission im Bistum Münster.

Kampf mit der Bürokratie

„Dass Sie heute hier sind, ist für uns nicht selbstverständlich“, betonte Takis Mehmet Ali in seiner Begrüßung. „Wir wissen um das große Vertrauen, das mit Ihrer Teilnahme verbunden ist. Es ist uns ein Anliegen, zuzuhören, aufzuklären und zu zeigen: Sie sind nicht allein und wir nehmen ihre Anliegen ernst.“ Die Betroffenen äußerten sich offen über ihre Erfahrungen mit Ämtern und Bürokratie. Viele von ihnen fühlen sich davon erneut belastet. „Es darf nicht sein, dass man nach dem Missbrauch noch einmal kämpfen muss – diesmal gegen ein System, das eigentlich helfen sollte“, sagte eine Teilnehmerin.

Der Austausch diente nicht nur der Information, sondern auch der Weiterentwicklung der Praxis im Bereich Soziale Entschädigung. Dr. Wolfgang Kiss, Abteilungsleiter für Soziale Entschädigung, betonte: „Wir nehmen die Rückmeldungen der Betroffenen sehr ernst. Unser Ziel ist es, Verfahren zu verbessern und Zugänge zu erleichtern – und zwar im direkten Dialog“.

wsp

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