Die Westfälische Wilhelms-Universität Münster (hier das Schloss) will sich umbenennen. Foto: Andreas Brockmann/pixelio.de
30.03.2023

Universität Münster ohne „Westfälisch“?

Kurz vor der Abstimmung am 5. April: Gegen die geplante Umbenennung der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) hat sich Widerstand formiert. 

Sechs westfälische Initiativen und Einrichtungen wollen erreichen, dass das „Westfälisch“ im Namen der Universität erhalten bleibt. Zu den Unterzeichnern eines Brandbriefes an die Universitätsleitung gehört auch der Direktor des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe, Dr. Georg Lunemann. Im Interview mit dem WESTFALENSPIEGEL (Ausgabe 2/2023) sagt er: „Ich bin der Meinung, dass es für die Beibehaltung des Attributs ,Westfälisch’ im Namen der Universität sehr gute Gründe gibt. Der Verzicht wäre ein Verlust. Für die Westfälische Universität in Münster. Und auch für Westfalen.“ Zudem sei der Begriff „Westfälisch“ ein etabliertes, bekanntes und sehr wertvolles Markenzeichen der Universität.

Die Universität will sich von ihrem umstrittenen Namensgeber „Kaiser Wilhelm II.“ trennen. In einer Probeabstimmung im Januar hatte sich der Senat für den neuen Namen „Universität Münster“ ausgesprochen. Am 5. April erfolgt nun die endgültige Abstimmung im Senat über den neuen Namen. Dass neben dem „Wilhelm“ auch das „Westfälisch“ wegfallen soll, sehen die Unterzeichner des Briefes, zu denen auch der Sparkassenverband Westfalen-Lippe, die Wirtschaftliche Gesellschaft für Westfalen und Lippe, der Westfälische Heimatbund, der Westfalen e.V. und die Stiftung Westfalen-Initiative zählen, kritisch.


Das ganze Interview mit dem Direktor des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe Dr. Georg Lunemann sowie einen Hintergrund zur Namensdiskussion an der WWU lesen Sie im neuen WESTFALENSPIEGEL, der Anfang April erscheint.


Die Westfälische Universität in Münster sei die größte und älteste Universität in Westfalen. „Ihr Einzugsbereich geht weit über Westfalen hinaus, ein großer Teil der Studierenden stammt indes aus der Region. Eine Ursache dafür ist die Verwurzelung in Westfalen. Im ,Wettbewerb um die Köpfe’, also die zunehmend schwieriger werdende Gewinnung von neuen Studierenden, ist die Verankerung in der Region bedeutend“, so Lunemann weiter. Er plädiert dafür, dass aus dem Kürzel WWU bald WUM wird, also „Westfälische Universität Münster“: „Das hätte doch ,Wums’, wie man jetzt in der Politik sagt.“

wsp

Lesen Sie auch ein Interview mit dem Historiker Malte Thießen zur Umbenennung der WWU: „Namensgeber haben Vorbildcharakter“

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