Ideen entwickeln am Tisch-Kicker – in der Founders Foundation in Bielefeld, einem Förderzentrum für Gründer. Foto: Kiehl
09.12.2020

„Unternehmerischer Spirit“

Rückblick 2020: Trotz Corona hat die Gründungsaktivität in Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr zugenommen. In Westfalen ist die Startup-Szene vor allem im Ruhrgebiet und in Ostwestfalen-Lippe aktiv, zeigt der NRW-Startup-Monitor.

Im ersten Halbjahr 2020 gab es laut der Studie, die vom Bundesverband Deutsche Startups durchgeführt wurde, 226 Gründungen von wachstumsstarken Jungunternehmen mit innovativen Geschäftsmodellen, den sogenannten Startups. Das sind 17 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Knapp ein Drittel der Startups in NRW hat sich im Raum Köln/Bonn angesiedelt, im Ruhrgebiet sind es immerhin knapp 20 Prozent. Ostwestfalen-Lippe hat in den vergangenen Jahren besonders stark in Projekte zur Startup-Förderung investiert und liegt mit knapp elf Prozent im Regionenvergleich hinter Düsseldorf und Aachen auf Platz fünf. Es folgen das Münsterland (4,8 Prozent), Südwestfalen (4,3 Prozent) vor dem Niederrhein und dem Bergischen Städtedreieck.

Christian Miele, Präsident des Bundesverbandes Deutsche Startups, sagte bei der Präsentation des Monitors: „In Nordrhein-Westfalen hat sich in den letzten Jahren ein enorm breites Startup-Ökosystem entwickelt. Dabei zeigt die Tatsache, dass die Gründungsaktivität trotz Corona-Krise sogar gestiegen ist, welcher unternehmerische Spirit in der Region steckt.“

Christian Miele, rechts, im Gespräch mit Sebastian Borek bei der "Hinterland of Things"-Konferenz in Bielefeld. Foto: Benni Janzen

Christian Miele, rechts, im Gespräch mit Sebastian Borek bei der „Hinterland of Things“-Konferenz in Bielefeld. Foto: Benni Janzen

In der NRW-Startup-Szene wird ein Großteil der Umsätze im Geschäftskundenbereich, dem sogenannten „B2B“-Geschäft erwirtschaftet. Viele Startups befinden sich in einer frühen Entwicklungsphase, der überwiegende Teil der Gründerinnen und Gründer hat in NRW studiert. Fast 70 Prozent von ihnen baut auch im Umfeld der Hochschule ihr Unternehmen auf.

Miele, selbst Startup-Investor und Sproß der gleichnamigen Gütersloher Haushaltsgeräte-Dynastie, mahnt angesichts der Untersuchungsergebnisse an, den Fokus nicht länger nur auf etablierte Unternehmen zu richten: „Unsere Aufgabe besteht jetzt darin, die enormen Potenziale der Verbindung von Old und New Economy zu nutzen – in dieser Hinsicht kann Nordrhein-Westfalen zum Best Practice für ganz Deutschland werden.“

Ein Interview mit Christian Miele und mehr zu Startups in Westfalen lesen Sie hier.

wsp

No CTA Found...

Lesen Sie auch im Bereich "Politik / Wirtschaft"

Testen Sie den WESTFALENSPIEGEL

Ihnen gefällt, was Sie hier lesen? Dann überzeugen Sie sich von unserem Magazin