Verbindung zwischen Arktis und Ruhrgebiet
Die Ausstellung „Precarious Mountains – Zeitgenössische Positionen zu Svalbard“ in der Kunsthalle Recklinghausen stellt eine Verbindung zwischen der Arktis und dem Ruhrgebiet her.
Auf den ersten Blick haben die arktische Inselgruppe Svalbard und das Ruhrgebiet nicht viele Gemeinsamkeiten. Die Ausstellung „Precarious Mountains – Zeitgenössische Positionen zu Svalbard“ in der Kunsthalle in Recklinghausen zeigt mit Objekten, Videos und begehbaren Installationen, dass einige bemerkenswerte Verbindungen zwischen beiden Regionen bestehen.
Die Schau präsentiert Arbeiten von vier internationalen Künstlerinnen und Künstlern, die sich auf unterschiedliche Weise mit der Inselgruppe beschäftigen. Stein Henningsen, Bianca Hisse, Shahrzad Malekian und Lena von Goedeke verhandeln sowohl die sich radikal verändernde Landschaft und ihre Bilder als auch die durch Natur und Technologie geprägte Ästhetik von Maschinen und Menschen, so die Kunsthalle.
Ein Künstler, ein Boot und das ewige Eis
Eine besonders enge Verbindung zum Ruhrgebiet offenbart dabei die Steinkohleförderung auf „Svalbard“ und ihre wirtschaftliche, soziale und kulturelle Dimension. Die Ausstellung vereine internationale Positionen zu globalen Themen und habe doch Bezug zum regionalen Publikum, erklärt Museumsdirektor und Kurator Dr. Nico Anklam. So lässt Lena von Goedeke in einem ihrer Werke ein Stück eingefrorenes Holz aus der Arktis auftauen, um auf den Klimawandel aufmerksam zu machen. Das schmelzende Stück wird immer wieder erneuert.
Als Bewohner des Inselarchipels Svalbard erlebt Stein Henningsen die durch die Klimakatastrophe zunehmenden Veränderungen der arktischen Umgebung unmittelbar und versucht das Thema durch seine Arbeiten an ein größeres Publikum heranzutragen. Beispielhaft dafür ist das Projekt „The Boat“ (2018-2020) bestehend aus Performances, Videos, Fotografien und einer Installation: Ein aus Norwegen stammendes Ruderboot, das in der Ausstellung zu sehen ist, hat Hennigsen über das Eis gezogen und geschoben, um dann mit dem brennenden Boot am schmelzenden Eis vorbeizureden.
Die Ausstellung ist noch bis zum 10. April in der Kunsthalle Recklinghausen zu sehen. Weitere Infos gibt es hier.