„Vergleichbar mit Schulbüchern“
Vlotho stellt allen Schülern, Lehrkräften und Sozialarbeitern Tablet-PCs zum Schuljahresbeginn zur Verfügung. Das „Vlothoer Chancenmodell“ ist nach Angaben der Stadt bundesweit einmalig.
„Unser Ziel ist es, allen Schülerinnen und Schülern die gleiche Chance auf Teilhabe an Bildung und Digitalisierung zu geben“, sagt Bürgermeister Rocco Wilken. Bereits vor der Corona-Pandemie engagierte sich die 19.000-Einwohner-Stadt im Kreis Herford für die digitale Ausstattung der Schulen, der Lockdown wirkte schließlich als Katalysator dieser Entwicklung, erzählt Wilken: „Lehrer berichteten, dass in manchen Klassen 60 Prozent der Schüler nicht erreichbar und entkoppelt vom Unterricht waren. In dieser Situation mussten wir schnell aktiv werden.“
1900 digitale Endgeräte für Schulen
Im Mai beschloss der Vlothoer Rat daraufhin einstimmig die Anschaffung von rund 1900 digitalen Endgeräten. Finanziert wurde dies aus mehreren Töpfen: Investive Mittel aus dem kommunalen Haushalt des vergangenen Jahres sowie Fördermittel des Landes ermöglichten die kurzfristige Investition von rund 1,2 Millionen Euro.
Die Tablet-Computer sowie passende Stifte werden den Schülern in diesen Tagen unabhängig von Bedürftigkeit zur Verfügung gestellt. „Das ist vergleichbar mit Schulbüchern“, betont der Bürgermeister. Sie sollen nicht nur eingesetzt werden, wenn eine Quarantänesituation eintritt. „Im Mittelpunkt steht für uns ein pädagogisch-technisches Konzept, hinter dem auch die Schulleitungen und Lehrer stehen“, so Wilken. „Das Lernen mit digitalen Medien soll ein selbstverständlicher Teil des Unterrichts sein, und keine Lösung für Notfall.“
wsp